Mehr, als es Bandname und Cover-Artwork vermuten lassen
Laut Wikipedia sind The Blue Stones ein „kanadisches Blues-Rock-Duo“, wobei sich diese
Kategorisierung angesichts von HIDDEN GEMS wenig oder nur ganz allmählich erschließt. Blues vielleicht gerade noch so, wie ihn seinerzeit The White Stripes in ihren Garagensound eingebaut haben. Flüchtig fühlt man sich bei den etwas härteren Nummern an dieses Duo erinnert, wenngleich The Blue Stones deutlich weniger ruppig und trashig zur Sache gehen. Rock ist das, was Tarek Jafar und Justin Tessier abliefern, aber durchaus, nur alternativer und moderner wie etwa bei den Imagine Dragons. Also eher poppig und zeitgemäß als archaisch und traditionell, aber originell. Wenn die zwei schon mal Grungiges in ihren ansonsten Mainstream-tauglichen Sound einbauen, hat das schon was. Und auch, wenn sie an der ein oder anderen Stelle R’n’B in die Grooves oder eine dezente HipHop-Hippness einfließen lassen. Für Genre-Puristen ist HIDDEN GEMS vielleicht nicht das Richtige, aber für offene Ohren, die gerne mal bei Bands wie Kings Of Leon oder Mumford & Sons hinhören, definitiv schon. Also nicht vom Rock’n’Roll oder Metal-Assoziationen hervorrufenden Cover mit dem Sensenmann oder von Wikipedia täuschen lassen, sondern den facettenreichen Kanadiern eine (absolut gerechtfertigte) Chance geben.
7 von 10 Punkten
The Blue Stones, HIDDEN GEMS, EONE/SPV
Text: Martin Buchenberger