Ein Album zum Hören, Genießen und Eintauchen in ferne Welten
Wie gewohnt sollte man sich auch für das neue Album FIREWORKER der norwegischen Art-Rocker Gazpacho ausreichend Ruhe, Muße und gute Kopfhörer gönnen. Denn die Musik der sechsköpfigen Band funktioniert auf mehreren Ebenen, die zu erkunden sich vom ersten Ton des magischen Openers ›Space Cowboy‹ an bis zum pulsierenden Finale von ›Sapien‹ lohnt. Dabei spielt sich ein Großteil von Stimmung und Botschaft unterhalb einer offensichtlichen Oberfläche ab. Hinter der vermeintlichen Ruhe verbirgt sich nämlich eine notorische Lebhaftigkeit, die immer dann durchbricht, wenn Gazpacho ihr Instrumentarium aus einem selbst gewählten Dornröschenschlaf erwecken und Poesie gegen Power eintauschen.
Gibt es namhafte Vorbilder für diese Art des Musikmachens? Natürlich fallen einem zuerst Pink Floyd ein. Doch mit ihrem klassisch-sakralen Ansatz dringen Gazpacho thematisch noch tiefer in die Menschheitsgeschichte ein, belassen ihre Storys nicht im Hier und Jetzt, sondern dehnen den Wirkungskreis auf Epochen aus, die in diesem Genre nur selten tangiert werden. So gesehen brennt es auf dieser Scheibe zwar nicht lichterloh, dafür aber ungemein nachhaltig.
7 von 10 Punkten
Gazpacho, FIREWORKER, KSCOPE/EDEL