Erzählender Singer/Songwriter vom Fuße der Berge
Ex-Chef der Walkabouts, Label-Betreiber und umtriebige Musiker Chris Eckman in den Sozialen Medien Bilder aus seiner Wahlheimat Ljubljana: vorne die slowenische Hauptstadt, im Hintergrund die Julischen Alpen, ein atemberaubendes Panorama. WHERE THE SPIRIT RESTS ist sein fünftes Solowerk, und bereits der Titel legt nahe, dass sich Eckman intensiv damit beschäftigt hat, wie diese Natur auf den menschlichen Geist einwirken kann. Das Resultat ist ein tiefgründiges Singer/Songwriter-Album, mit dem der Künstler zur Gitarre zurückkehrt: Hatte er sich zuletzt viel mit elektronischer Musik beschäftigt, brachte sich in den ersten Monaten der Pandemie die Gitarre zurück ins Gedächtnis, wie ein treuer alter Freund, der auch dann da ist, wenn die Welt Kopf zu stehen scheint.
Und diese Besinnung auf die alte Stärke funktioniert: Eckman war nie ein Songwriter für komplexe Stücke, vielmehr sieht er sich in der Tradition der erzählenden Liederschreiber wie Leonard Cohen oder Townes Van Zandt – wobei der Vergleich mit Cohen besonders naheliegend ist, weil Eckmans Stimme über die Jahre noch tiefer geworden ist. So werden Stücke wie das Highlight ›This Curving Track‹ mit der sehnsuchtsvollen Slide-Guitar zu Meditationen über die Natur und den Humanismus.
7 von 10 Punkten
Chris Eckman, WHERE THE SPIRIT RESTS, GLITTERHOUSE/INDIGO
7 von 10 Punkten sind m.M.n. underrated. M.M.n. mindestens 9!
Habe mich den letzten 2 Wochen einer The Walkabouts/Chris & Carla/Chris Eckman-Retrospektive gewidmet.
Ausbeute: 12 CDs a 80 Minuten.
Obwohl ich diese Musik seit Dekaden höre, hat sich mit dem erneuten Hören herauskristallisiert,
daß Chris Eckman ein Songwriter auf dem Niveau der Größten ist: N.Cave, N.Young, N.Drake, u.a.