Der Geist der guten alten Zeit, frisch aufpoliert
Ein wenig sieht Austin Meade so aus, als wäre er geradewegs aus dem 1973er-Plattencover einer Southern-Rock-Band gefallen, und auch musikalisch leuchtet die Glanzzeit des Rock hell auf dem inzwischen dritten Album des Texaners. Doch auch wenn seine Liebe zu Black Sabbath, Judas Priest und Whitesnake in den Songs auf BLACK SHEEP bisweilen genauso durchscheint wie ein Faible für die klassischen Songwritingtalente eines Tom Petty, ist Meade nicht im Klangkorsett der 70er- und 80er-Jahre gefangen. Statt auf Retro-Authentizität zwischen Classic Rock und Americana zu setzen, sucht und findet er auf BLACK SHEEP einen Weg, produktionstechnisch gleichermaßen zeitlos und frisch zu klingen.
Wenn er seine Texte mit einem Schuss nachdenklicher Mittelwesten-Melancholie würzt, hat er die althergebrachten Werte des Red-Dirt-Sounds fest im Blick, offenbart mit dem Breitwand-Feeling vieler Lieder aber auch durchaus größere Ambitionen jenseits der Bars und Spelunken seiner texanischen Heimat. Selbst ohne das ganz große Aha-Erlebnis eine wirklich feine Sache!
7 von 10 Punkten
Austin Meade, BLACK SHEEP, SNAKEFARM/CAROLINE/UNIVERSAL