Ein ehrenwertes Unterfangen, kompetent umgesetzt
Im Gegensatz zu Muddy Waters, John Lee Hooker und anderen Heroen des elektrischen Zwölftakters, deren Namen auch abseits der Blues-Zirkel geläufig sind, ist Jimmy Reed für viele Rock-Fans ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Dabei war er seinerzeit nicht minder erfolg- und vor allem einflussreich als die genannten Kollegen. Geboren in Mississippi und tätig in Gary sowie Chicago, kultivierte er einen charakteristischen Laid-back-Stil, der Britanniens Blues-Boomer der frühen 60er massiv inspirierte – unter anderem auch Ron Wood. 2013 zollte der dem 1976 verstorbenen Pionier Tribut, an der Show in Londons Musentempel nahmen weitere prominente Bewunderer teil, darunter Bobby Womack, Mick Hucknall, Paul Weller und Mick Taylor.
Wood lässt auf MR. LUCK 18 Titel auferstehen, darunter natürlich Reeds ›Honest I Do‹, das eine junge, unbekannte Band namens The Rolling Stones anno ’63 auf ihr Debütalbum packte. So geht es munter weiter: ›Bright Lights, Big City‹ rissen sich damals The Animals sowie Van Morrisons Them unter den Nagel, The Yardbirds coverten ›Ain’t Got You‹ und die Pretty Things rechneten mit dem ›Big Boss Man‹ ab. Klassiker allesamt, die verdeutlichen, wie wichtig und allgegenwärtig Reed seinerzeit war.
8 von 10 Punkten
The Ronnie Wood Band, MR. LUCK – A TRIBUTE TO JIMMY REED: LIVE AT THE ROYAL ALBERT HALL, BMG/ADA/WARNER