Fusion aus Vater und Sohn
Während der Pandemie haben sich Biff Byford und sein Sohn Seb als Heavy Water zusammengetan, um gemeinsam etwas Kreatives in der Krise zu erschaffen. Hierfür hat sich Biff einen Bass geschnappt, während Seb die Gitarren bearbeitet – das Mikrofon teilen sich Vater und Spross und sorgen mit ihren zwei Stimmfärbungen für erstaunlich gute Harmoniegesänge und Melodien. Am erstaunlichsten ist vielleicht, dass außer Biffs Gesang keine Unze Saxon auf RED BRICK CITY zu vernehmen ist. Die Byfords lösen sich von des berühmten Vaters Erbe und schmieden zehn Lieder, die sowohl im Alternative der 90er als auch im Bluesrock anzusiedeln sind.
Gleich der Opener, ›Solution‹, tönt, als würden Rage Against The Machines ›Killing In The Name Of‹ und Audioslaves ›Show Me How To Live‹ sinnvoll recycelt werden und steckt damit den Grundtenor der ersten Hälfte der Platte ab. Danach versprüht dann ›Personal Issue No. 1‹ leichte Green-Day-Vibes, ›Medicine Man‹ zieht mit harten Blues-Rock-Riffs die Schrauben an, während das verträumte ›Follow This Moment‹ mit entspannter Atmosphäre, hohen Harmonien sowie einem grandiosen Saxofon-Part punkten kann. Textlich befassen sich die Byfords unter anderem mit der Umweltthematik oder gesellschaftlichen Problemen und tappen auch hier nicht in die Falle, den Saxon-Kosmos zu reproduzieren.
7 von 10 Punkten
Heavy Water, RED BRICK CITY, SILVER LINING/WARNER