Regisseur Terrence Malick ist einer der letzten verbliebenen Autoren-Filmer. Diesen Eindruck vermittelt er zumindest mit seinem neuesten Werk, mit dem er sich erneut den Konventionen des schnöden Unterhaltungskinos entzieht und damit unmittelbar an seinen rauschhaften „Tree Of Life“ erinnert. Handlung im Sinne eines vom Publikum gewohnten Spannungsbogens existiert zwar auch hier nur in Skizzen, die Bilder, die Malick und sein vielköpfiges Team prominenter Kameramänner dafür finden, sind jedoch brillant. So folgen wir der wackeligen Beziehung zwischen Neil (Ben Affleck) und der Französin Marina (Olga Kurylenko), die eigens für ihn ihre Heimat verlassen hat. Die Liebe scheint im Alltagstrott aber bald verpufft, Jugendfreundin Jane (Rachel McAdams) bietet eine willkommene Abwechslung. Gleichzeitig ringt Pfarrer Quintana (Javier Bardem) um seinen Glauben, geht aber weiterhin unbeirrt seiner Arbeit nach. Wenig Konkretes, viel Assoziatives bietet Malicks neuester Film im Graubereich zwischen esoterischem Kitsch, pseudo-dokumentarischer Lebensbetrachtung und visuell bezauberndem Kino für die Seele. Der eine mag’s, der andere hasst es, meisterhaft ist es aber auf jeden Fall.