Weniger Posen, mehr Rock’n’Roll: So könnte was aus Kissin’ Dynamite werden.
Vielleicht sind es die herausgeputzten Pressefotos, der exzessive Einsatz von Haarstyling und Leder, die die blutjungen Kissin’ Dynamite um eine seriösere Betrachtungsweise bringen. Im Unterbewusstsein schwingt immer der Verdacht eines auf Heavy Metal getrimmten Ablegers von Tokio Hotel mit – schlimmer könnte das Urteil für eine ambitionierte Band wohl kaum ausfallen. Sicherlich, der Vergleich mag nicht ganz fair sein, denn Kissin’ Dynamite haben eine völlig andere Geschichte, profundere Musikalität und präsentieren sich als Band, die künstlerisch etwas zu sagen hat. Und mehr noch: Sie entwickeln sich ganz erstaunlich weiter.
Ihre zweite Veröffentlichung ADDICTED TO METAL bietet – neben einem denkbar dämlichen Albumtitel – prima eingängige Rockmusik, deren Quelle irgendwo in den Achtzigern entspringt und an frühe Judas Priest, Accept oder Bon Jovi erinnert. Es sind vor allem die cleveren Refrains, die den Zuhörer immer wieder freudig anspringen und in dieser Güte keine Selbstverständlichkeit sind. Mein Tipp: weniger am Aussehen feilen, mehr rocken!