Neues Album zu Ehren von und mit Keyboarder Dave Greenfield
44 Jahre nach RATTUS NORVEGICUS ist das 18. Stranglers-Album ein Tribut an Dave Greenfield, der letztes Jahr an Covid verstarb. Sein unnachahmliches Keyboardspiel findet sich auf acht der Tracks. Ohne Drummer Jet Black ist DARK MATTERS eine überraschend liebliche Softrock-Platte geworden, voller grüblerischer Gedanken über Melancholie und Sterblichkeit. ›And If You Should See Dave …‹ ist ein perfekter Abschied von Jean-Jacques Burnels engem Verbündeten, der mit ›European Female‹-Tempo segelt, bevor er mit dem knochentrockenen Satz endet: „Hier wäre dein Solo.“ An anderen Stellen gibt es reife, gut überlegte Abhandlungen über das Leben und die Liebe (und ein wenig Geopolitik) mit ›Something’s Gonna Kill Me (It Might As Well Be Love)‹.
Zwischen dem ganzen Gerede über Marsianer-Invasionen findet sich die perfekte Balance zwischen hart und sanft. ›The Lines‹ ist poetisch. ›No Man’s Land‹ erinnert an die kantige Attacke der New-Wave-Ära, ›White Stallion‹ hingegen galoppiert nach einem proggigen Einstieg gut nach vorne. Unabhängig von der Besetzung: Dieses Album klingt nach den Stranglers – schön und sleazig.
8 von 10 Punkten
The Stranglers, DARK MATTERS, COURSEGOOD/H’ART