Gute Videospielverfilmungen zu finden, ist ein schwierges Unterfangen. Meist wird die Originalgeschichte, oft nicht unbedingt ein Musterbeispiel für Einfallsreichtum und narrative Brillanz, bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, was eingefleischte Fans unweigerlich vor den Kopf stößt. Gepaart mit eher mittelmäßigem handwerklichem Können ist das Ergebnis dann häufig ein lieblos zusammengetackerter Filmfrankenstein ohne wirkliche Daseinsberechtigung. Genre-Tausend-sassa Takashi Miike („Audition“, „13 Assassins“) umgeht all diese Probleme geschickt bei seiner Verfilmung des höchst erfolgreichen japanischen Krimi- und Anwaltsadventures „Ace Attorney“: Er hält sich fast sklavisch an sein Ausgangsmaterial und präsentiert es als bonbonbuntes, witziges und wunderbar überdrehtes Gerichtsdrama. Darin muss Junganwalt Phoenix Wright – ebenso wie in der Spielvorlage – die Schwester seiner ermordeten Mentorin gegen die Anschuldigungen von Starankläger Edgeworth verteidigen. Auch ohne vorherige Spielkenntnis ein absolut schräghumoriges Vergnügen.