Auf dem künstlerischen Zenit
Seitdem Dick Rowe, der damalige A&R-Manager des Labels Decca, 1962 die Beatles mit der Begründung ablehnte, dass die Ära der Gitarrenbands vorbei sei, gibt es das Gerede, dass Rock tot sei. Und auch wenn es heute leider tatsächlich etliche Retro-Bands gibt, die sklavisch nur versuchen, vergangene Zeiten wieder aufleben zu lassen, so finden sich andererseits auch innovative Formationen wie die 1998 in Louisville, Kentucky, gegründeten My Morning Jacket, die das Genre aufregend, spannend und jung halten. Das hört man auch auf dem bereits neunten Album der Band, MY MORNING JACKET. Mit Sprengseln aus Psychedelik, Hard & Heavy, Southern und Art Rock, aus Gospel und Country bis hin zu Elektro, Jazz und Zappa’esken Klängen hat sich der Stilmix des Quintetts um den 43-jährigen Jim James stets weiterentwickelt, was der Band nun zu einem neuen künstlerischen Zenit verhilft.
So wie bei ihrem legendären vierstündigen Auftritt beim Bonnaroo Festival 2008 gelingt es der Band, die bis zu neun Minuten langen Songs dynamisch bis zur letzten Sekunde hypnotisch zu steigern und immer wieder Überraschungen einzubauen. Nein, mit Bands wie My Morning Jacket wird Rock wohl niemals sterben.
8 von 10 Punkten
My Morning Jacket, MY MORNING JACKET, ATO/PIAS/ROUGH TRADE