Schon bei ihrem Karrierebeginn Mitte der sogenannten Nullerjahre stand für Nikki Lane die Entscheidung an: Punk oder Country. Zwei Genres, die, so denkt man, herzlich wenig miteinander gemein haben. Dass es aber durchaus Schnittmengen gibt, beweist die Singer/Songwriterin aus South Carolina mit ihrem vierten Album DENIM & DIAMONDS. Auf ihrem ersten seit fünf Jahren macht die 38-Jährige vieles anders als auf den Vorgängern: Sie nahm es nicht in Nashville, sondern in Kalifornien auf und umgab sich vorwiegend mit Rockmusikern (darunter Mitglieder von Queens Of The Stone Age). Dass man bei diesen Vorzeichen nicht wieder femininen Outlaw-Country in der Tradition von Wanda Jackson oder Loretta Lynn erwarten darf, versteht sich von selbst. Andererseits tut Nikki Lane der stilistische Tapetenwechsel hörbar gut: viel aufgeräumter Post-Punk, melodiös, handwerklich tadellos und rhythmisch packend. Für Country-Feeling sorgt immerhin noch Matthew Pynn an der Pedal-Steel.
NIKKI LANE
DENIM & DIAMONDS
NEW WEST RECORDS/BERTUS