Die einst bahnbrechenden Wegbereiter bestellen heute ihr Land – fair enough
Die Pixies besitzen ihren Status als bejubelte Pioniere zu Recht. In den späten 80ern klang nichts sonst auf der Welt so spröde, schräg, wild, clever und abstrus wie der Radaupop des freakigen US-Quartetts. Der Einfluss solcher Gamechanger-Alben wie SURFER ROSA (1988) oder DOOLITTLE (1989) auf folgende Grunge- und Indierock-Generationen ist immens. Die Folge dieses Einflusses ist, dass ein wichtiger Effekt ihrer Platten vor der Trennung 1993 unmöglich noch mal auftreten kann: das Überraschungsmoment, das „Was ist DAS denn?!“-Gefühl. Seit 2014, zehn Jahre nach der Reunion, schreiben Frontmann Black Francis & Co. wieder Songs im Pixies-Stil. Fürs vierte Post-Reunion-Album DOGGEREL gilt, was für die drei Vorgänger galt: Einzelne Momente erinnern uns, dass wir’s mit Genies zu tun haben. Aber man kennt das alles schon so von ihnen, und zwar frecher und frischer. Zu Beginn ihrer Karriere haben die Pixies die Messlatte hoch gelegt. Jetzt sind sie wie ein Stabhochspringer, der mal Weltrekord um Weltrekord brach und jetzt immer noch die 5,75 m schafft. Das ist mehr als ordentlich. Besser als die Meisten. Und doch …
7 von 10 Punkten
Pixies
DOGGEREL
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