WORKING CLASS HERO heißt das neue Album des ehemaligen „The Voice Of Germany“ Staffelsiegers Andreas Kümmert – ein herrlich organischer Mix aus Blues, Rock und Songwriter-Material. „Der wesentlichste Unterschied zu den Vorgängerplatten ist, dass ich beim Schreiben nicht mehr allein war, sondern wir die meisten Songs als Gruppe komponiert haben“, erklärt uns Kümmert. „Einmal pro Woche bin ich die etwa 200 Kilometer von meinem Zuhause nach Bad Dürkheim gefahren und dann haben wir den ganzen Tag zu dritt an neuen Ideen gearbeitet. Das war eine extrem fruchtbare Situation. Wir haben sehr viel gute Musik geschrieben und nebenher auch noch Spaß miteinander gehabt.“ Mit „wir“ meint Kümmert sich selbst und den Kern seiner Liveband: Bassist/Gitarrist Stefan Kahne und Schlagzeuger Michael Germer. Zusammengeschweißt wurde das Trio zuvor auch durch die Pandemie. Das mag jetzt erst einmal seltsam klingen, da ja für lange Zeit keine regulären Konzerte möglich waren. Kümmert und seine Jungs hatten aber eine tolle Idee, indem sie sich einen Lieferwagen kauften und den Innenraum zu einer mobilen Bühne ausbauten. Im Lauf der Zeit konnten die drei so knapp hundert Shows für WGs, Firmen oder Familien spielen, wie der Sänger erzählt. „Wir fuhren mit dem Sprinter vor, parkten im Vorgarten, an der Straßenecke, oder wo auch immer Platz war. Dann schoben wir die hintere Tür auf und legten los – alles vom zugegebenermaßen zahlenmäßig immer recht kleinen Publikum weit genug distanziert und komplett innerhalb der Vorgaben.“
So konnte Kümmert nicht nur aus der Isolation des Heimstudios ausbrechen, sondern den für ihn wichtigen Kontakt zu seinen Fans halten, und nebenbei – auch alles andere als unwichtig! – zumindest ein paar Euro verdienen. Die Gagen für diese jeweils knackig-kurzen, aber gerade zu dieser Zeit sehr intensiven Auftritte fielen natürlich nicht besonders hoch aus. Aber allein durch die Menge der Shows kam zumindest ein wenig Geld rein, während andere Kollegen komplett auf dem Trockenen saßen und – abgesehen von Online-Aktivitäten – keine Gelegenheit hatten, mit ihren Anhängern zu interagieren. So zu einer Einheit verschmolzen, erschufen die Musiker dann wunderbare neue Stücke zwischen erdigem Blues und eingängigem Rock, die sie auch gleich an Ort und Stelle aufnehmen konnten. Hielten sie diese Sessions doch in Kahnes eigenem Studio ab, der zudem als Produzent fungierte. Das spürbare Gefühl von Authentizität, Wärme und Lebendigkeit des ohrwurmverdächtigen ›Leave The Radio On‹ oder auch des emotionalen ›I Don’t Know‹ dürfte durch diese Art der Entstehung verstärkt worden sein. Ein Song auf WORKING CLASS HERO ist dennoch im Alleingang entstanden. „›Spaceship‹ habe ich für meinen neugeborenen Sohn geschrieben“, berichtet der stolze Jungvater Kümmert. „Als wir endlich wieder regulär touren durften, saßen die anderen eines Abends gerade beim Essen im Backstagebereich, als ich noch auf meiner Gitarre klimperte. Da kamen mir spontan die Ideen für die Melodie und auch gleich den Text. So schrieb ich das Lied mehr oder weniger dort an Ort und Stelle.