Viel Nostalgie und eine Menge Spaß.
Frank Schäfer liebt Heavy Metal, und das schon sehr lange. Deshalb schreibt er immer wieder Bücher, in denen seine Liebe zur Krach-musik verwoben wird mit autobiografischen Anekdoten, zeitgenössischen Erlebnisberichten und Überlegungen zum Thema, wie sie Rockfans fast zwangsweise anstellen, wenn man sie zusammenbringt. Grundlegende Rock’n’Roll-Fragen nach den besten Live-Alben und den vergessenen Perlen im Œuvre von Thin Lizzy werden diskutiert, und zwar mit der Diktion eines Geisteswissen-schaftlers. Ein bisschen erinnert der 1966 geborene Schäfer damit an Chuck Klostermanns Hair Metal-Exegese „Fargo Rock City“. Wie schon in „Metal Störies“ (2013) sind es aber vor allem die quasi-autobiografischen Geschichten von früher, die Anekdoten aus der Sturm-und-Drang-Zeit des Dorf-Metallers, die hier mit schmissiger Sprache, viel Identifikationspotenzial und einem leckeren Schuss Nostalgie den Spaß bringen. Ebenso schön ist die fast beliebige Vielseitigkeit, mit der Schäfer seine Ansichten und Beobach-tungen zur besten Musik der Welt in vielen locker weglesbaren Episoden quer durcheinanderwirft. Nicht jede davon ist ein absoluter Volltreffer, 260 Seiten sind immerhin viel Holz, aber wer gerade nicht an der Bar eines Rockclubs steht, um sich in passender Runde über Heavy Metal auszulassen, der findet hier garantiert adäquaten Ersatz.