Born in a Kuhkaff: Von Vieren, die auszogen, die Welt zu erobern.
Ein Lebenslauf, der wirkt, als wäre er für einen kitschigen Hollywood-Film über die böse Welt des Rock’n’Roll ersonnen worden: Drei Brüder und ein Cousin wachsen in einem hinterwäldlerischen Kaff in Tennessee mit einer geistigen Diät aus Kirche, Tradition, Sektierertum und Kleinstadtmief auf, um irgendwann in den Riesen-Arenen dieser Welt ganz groß aufzutrumpfen. Joel McIver, ein britischer Musikjournalist, der unter anderem für CLASSIC ROCK, Metal Hammer und Rolling Stone tätig ist, zäumt das Pferd dabei ganz von hinten auf.
Er erzählt die seltsame Geschichte von Nathan und Caleb Followill, die ihren kleinen Bruder Jared bei der Hand nehmen und Cousin Matthew geradezu für ihre hochtrabenden Pläne kidnappen, auf unglaublich unterhaltsame Weise. Wobei sich Anekdoten, Ereignisse und Fakten mit so einem unglaublichen Background ja fast schon von selbst aufdrängen. Lustig wird’s immer dann, wenn die böse Rock’n’Roll-Welt auf die angeblich noch immer unverdorbenen Burschen vom Lande trifft. Aber unmöglich scheint ja heutzutage überhaupt nichts mehr zu sein.
Bleibt letztendlich aber auch egal: Denn Kings Of Leon zählen ganz ohne Zweifel zu den besten Rock-Bands der vergangenen Dekade.