Alles anders in Nippon: Limitiertes Boxset mit Material der Pilzköpfe aus den Jahren 1964/65.
Tom White, einem 13-Jährigen aus Omaha, Nebraska, gelang kürzlich ein besonderer Coup: Auf einer Bank mitten in seiner Heimatstadt erwischte der Teenager Paul McCartney (72) und den elf Jahre älteren Warren Buffett beim Plausch auf einer Parkbank – und schoss mit sich selbst im Vordergrund ein Selfie. Was der ehemalige Beatle wohl mit der milliardenschweren Investoren-Legende zu bereden hatte? Wie man vernünftig in diesen harten Zeiten seine Milliönchen anlegt? Denn auch vom Erlös des limitierten JAPAN BOXSET geht nach Abzug der Unkosten ein hübsches Sümmchen an Krösus Paul. Kein Neid bitte, Paulchen arbeitet schließlich hart für seine Kohle!
Ähnlich wie in Kanada (auf Odeon) und den USA (zuerst auf Vee-Jay, dann auf Capitol) war es Japan in den frühen Tagen der Beatlemania gestattet, von der regulären britischen Veröffentlichungspolitik Abstand zu nehmen, um nach Gutdünken eigene Alben zu konzipieren.
Fünf dieser zwischen 1964 und 1965 erschienenen Werke auf dem Odeon-Label fassen sich in handlicher Box und im 2009-Remaster zusammen: MEET THE BEATLES, BEATLES NO. 2, A HARD DAY’S NIGHT, BEATLES NO. 5 und HELP!. Drei dieser Alben führen ungewohnte Tracklistings: MEET THE BEATLES in Mono präsentiert sich als Amalgam aus den beiden ersten britischen LPs. Gleiches gilt auch für den offiziellen japanischen Nachfolger BEATLES NO. 2, mit dem Unterschied, dass sich hier kurioserweise auch noch ›Can’t Buy Me Love‹ tummelt. Beide Alben stecken in den leicht abgeänderten US-Covern und beinhalten jeweils 14 Tracks.
BEATLES NO. 5 darf mit ebenfalls 14 Stücken wohl als Exot bezeichnet werden: Dupliziert es doch die amerikanische Cover-Frontseite von BEATLES ’65, führt aber eine andere Rückseite und kompiliert sich aus Material diverser internationaler Alben, Extended Plays (EPs) und Singles. Als absoluter Clou findet sich die A- und B-Seite der deutschen 45er ›Sie liebt dich‹ und ›Komm gib mir deine Hand‹ – was japanische Fans 1964/65 wohl sicherlich ein wenig irritiert haben dürfte.
A HARD DAY’S NIGHT zeigt sich im Stereo-Format komplett identisch mit der UK-Version, glänzt aber mit originaler japanischer Verpackung. HELP!, ebenfalls in Stereo, orientiert sich wiederum sowohl am britischen Tracklisting als auch Cover. Als Sonderbeilagen fungieren ein Poster sowie fünf sogenannte Obi Stripes, typischer Teil japanischer CD-Verpackung, die von den Fernostfans häufig als Papierarmbänder getragen werden. Sachen gibt’s!