Lahmer Montagabend? Von wegen.
Wer am Tag des Graveyard-Gigs denkt: „Och, Montag = Couchtag“, bekommt nicht nur einen Rock-Minuspunkt, sondern sollte sich nachträglich ärgern. Denn die ca. 100 Fans bekommen einen Auftritt zu sehen, der keine Wünsche offen lässt. Top-Sound und hochmotivierte Band, und auch in Sachen Spieltechnik alles im Chef-Bereich: Jedes Solo sitzt, jeder Basslauf fährt in die Glieder, und der Gesang trifft direkt ins Herz. Joakim Nilsson singt mit bemerkenswerter Hingabe, und auch das Publikum ist bei Hymnen wie ›Uncomfortable Numb‹ und ›Ain’t Fit To Live Here‹ erstaunlich textsicher. Und wer nicht (mit-)singen kann oder will, der bewegt sich eben. Der treibende Rhythmus von ›Buying Truth‹ gibt auch genügend Anlass dazu. Nach dem bluesigen ›The Siren‹ gibt es noch einen Zugabenblock, der aber erst startet, nachdem sich Bassist Rikard Edlund ein Bier von der Bar geholt hat. Man muss Prioritäten setzen, klar. ›Blue Soul‹ und ›Granny And Davis‹ entschädigen für die Pause und rauben den Fans die letzten Energiereserven.
Benedikt Mekelburg