Selbst mit Mitte 40 und mehreren Kindern zu Hause ist der Ex-Pixie nicht auszubremsen.
Im unvermeidlichen Promo-Anschreiben schwadroniert Black Francis alias Frank Black alias Charles Michael Kittridge Thompson IV kryptisch über Gespenster, Vaterliebe, den Schmerz unerträglich großen Glücks, die Ähnlichkeiten zwischen Farnen und Vaginas und den Geruch von Sex, der in der Luft liegt. Klingt reichlich wirr, gibt aber doch die Songthemen des neuen Albums gut wieder. Vor allem das Sexmotiv nimmt breiten Raum ein. NonStopErotik also? Eher schon PartTimeErotik, denn nicht alles hier versetzt einen in orgiastische Verzückung. Was der schwarze Francis auf Tour meist spät nachts in Studios am Wegesrand aufgenommen hat, klingt nicht durchgehend hochwertig. Titel vom Kaliber ›Headache‹ und ›Debaser‹ sucht man vergebens, mangelnden Enthusiasmus kann man dem US-Amerikaner dennoch nicht vorwerfen. Mit einer unermüdlichen Verve spielt er diesmal Pub-Rock mit Klimperpiano (›Wild Son‹), Metal (›Lake Of Sin‹), Post-Punk (beim Flying-Burrito-Brothers-Cover ›Wheels‹) und Grungiges à la Hüsker Dü (›Six Legged Man‹). Ein echtes Energiebündel.