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Ace Frehley: Wer abhebt, muss auch wieder landen

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Ace Frehley: Wer abhebt, muss auch wieder landen

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Ace Frehley, Kiss-Gitarrist der ersten Stunde und berühmt-berüchtigtes Problemkind der „heißesten Band der Welt“, ist eine der großen Persönlichkeiten der Rockwelt. Von ihm stammt das Design des legendären Kiss-Schriftzugs und die Idee zur Kunstfigur des „Spaceman“. Sein Hang zur Selbstzerstörung bescherte ihm Anfang der Achtziger eine jahrelange Zwangspause von Schminke und Pyrotechnik. „Space Ace“ verließ zuletzt vor zehn Jahren – nach einer spannungsgeladenen Reunion der vier Gründungsmitglieder – die Band um Gene Simmons und Paul Stanley. Nach überstandenen Alkohol- und Drogenproblemen war es für Frehley nun an der Zeit, sein Leben in Buchform zu bringen. Mit CLASSIC ROCK blickt er zurück und ebenso nach vorne.

Ace, was erwartet die Leser deiner Autobiografie „Keine Kompromisse“?
Nun, ich erzähle einfach meine Wahrheit. Dieses Buch ist aber noch längst nicht alles. Nachdem es fertig war, habe ich eine Menge Leute von früher getroffen, die mich an so manches erinnert haben. Deshalb will ich auf jeden Fall ein Nachfolge-Buch schreiben. Bis jetzt habe ich gerade einmal an der Oberfläche gekratzt. Ein ganzes Leben kann man nicht so einfach auf 300 Seiten packen.

Ist dein Buch eine Reaktion auf Behauptungen, die über dich in anderen Büchern gemacht wurden?
Ich habe nie eines dieser Bücher gelesen. Es ist keine Antwort auf irgendetwas. Ich wollte einfach ein aufrichtiges Buch über mein Leben und meine Erfahrungen schreiben. Natürlich wurden viele Lügen und Halbwahrheiten über mich verbreitet. Dabei ging es aber immer nur darum, sich wichtig zu machen und Kapital aus meinem Namen zu schlagen. Der wahre Grund für mich war, dass nun endlich der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um über mein früheres Leben zu schreiben. Schließlich bin ich jetzt seit fünf Jahren trocken, und meine Erinnerungen sind seitdem erheblich klarer geworden.

Gene Simmons ließ in seinem Buch „Sex Money Kiss“ kein gutes Haar an dir. Wirst auch du in deinen Memoiren verletzend?
Es gibt so manche Menschen, die einen eben unter der Gürtellinie treffen wollen, aber das ist wirklich nicht meine Art. Einige meiner Freunde, die auch die anderen Jungs von Kiss gut kennen, meinten, dass ich in meinem Buch noch sehr wohlwollend mit ihnen umgegangen bin und ich wesentlich härter mit ihnen hätte ins Gericht gehen können. „Keine Kompromisse“ ist aber kein Buch der Rache. Ich kümmere mich nicht allzu sehr um das, was andere über mich sagen. Ziel dieses Buches war es, den Menschen einen Einblick in mein Leben und in die Person zu geben, die ich heute bin.

Du hast dein Buch mit zwei Co-Autoren verfasst. Wie war es, dein ganzes Leben mit ihnen durchzukauen?
Ich arbeitete gemeinsam mit Joe Layden und John Ostrosky. Joe tippte das ab, was wir in Gesprächen aufgezeichnet hatten. Als Joe bereits mit einem anderen Projekt begonnen hatte, half mir John, die Texte in meine eigenen Worte zu fassen. Er ist ein großer Fan von mir und wusste deshalb über einige Fakten, Personen und Namen besser Bescheid als ich. Naja, wie gesagt: Mein Gedächtnis ist leider nicht mehr das allerbeste. Mit einem Außenstehenden über all diese zurückliegenden Geschehnisse zu sprechen, war nicht gerade einfach, aber es hatte auch so was wie eine therapeutische Wirkung. Es sind die Geheimnisse, die einen krank machen. Ich fühlte mich stark genug, über die Fehler zu sprechen, die ich in meinem Leben gemacht habe. So konnte ich sie auf eine gewisse Weise loswerden – und das hat mich befreit. Ich denke, dass ich nichts mehr verbergen muss. Viele Jahre lang versuchte ich meine Alkohol- und Drogenprobleme zu verstecken. Jetzt ist alles öffentlich – und das ist ein gutes Gefühl.

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