Gut gereift
From Haparanda with love: Vier Schweden tragen den Rock‘n‘Roll in die Welt –
weil sie ihn braucht!
Dem wollen wir natürlich nicht widersprechen: Klar braucht die Welt Rock‘n‘Roll, und zwar nicht zu knapp! Warum sie ihn aber ausgerechnet von einer Bande schwedischer Provinz-Hillbillies aus dem ganz hohen Norden serviert bekommen soll? Weil ihnen nicht nur „Öl“, Brännvin, glasklares Polarwasser und der Schweiß ehrlicher Arbeit durch die Venen pumpen, sondern vor allem – feinster Whisky!
Schließlich ist es nicht sehr häufig, dass sich eine Band in heutigen Zeiten wachsenden Gesundheitsbewusstseins ausgerechnet nach Hochprozentigem benennt. Aber wieso nicht den Freuden des Gärungsprozesses frönen, was das Zeug hält? Das Leben ist doch so kurz.
Lang genug allerdings für die ziemlich ausgedehnte Anlaufphase der Bourbon Boys um Frontmann Hulkoff. Die sind nämlich keine frisch aus dem Proberaum geschlüpfte Newcomer-Truppe aus Spät-Teens oder Früh-Twens, sondern haben sich ein geschlagenes Jahrzehnt Zeit gelassen, um ihr Debütalbum SHOTGUNS, TRUCKS & CATTLE aus dem Fass zu zapfen. Aber auch ein guter Whisky braucht ja mehrere Jahre, um seinen vollen Geschmack zu entfalten, und das Quartett kredenzt uns hier ein wahrlich potentes Gebräu aus Country, Folk, Blues und gutem altem Rock‘n‘Roll. Da passt es natürlich ganz gut, dass die Jungs wie Holzfäller aussehen, die im Heuwagen pennen. Aber am besten bringen sie es selbst auf den Punkt. Worum geht es bei den Bourbon Boys? „Weltklasse-Hedonismus.“ Prost!