Auch mit neuem Sänger halten die Münsteraner Post Rocker an ihrem Kurs fest.
Nach dem Ausstieg ihres Frontmannes Martin Fischer musste man kurzzeitig befürchten, dass Long Distance Calling den zuletzt eingeschlagenen Weg wieder verlassen und – wie zu Beginn ihrer Karriere – auf Gesang verzichten würden. Die Sorge war zum Glück unbegründet: Long Distance Calling haben mit dem Norweger Petter Carlsen einen neuen Vokalisten verpflichtet und bleiben ihrem seit THE FLOOD INSIDE (2013) erweiterten Konzept treu. Eine gute Entscheidung, denn durch die Erweiterung erhalten ihre lasziv-atmosphärisch-dichten Songs eine weitere Meta-Ebene, mehr Tiefgang, mehr Facettenreichtum, mehr Intensität, mehr Dynamik, kurzum: mehr von allem! Übrigens, Fans der Münsteraner Band kennen Carlsen bereits: 2013 war er zusammen mit Anathemas Vincent Cavanagh als Gastsänger beim Song ›Welcome Change‹ zu hören. TRIPS ist nun also die fünfte Scheibe und zum fünften Mal eine prallgefüllte Wundertüte, die nichts verspricht und so viel mehr hält. Ein Füllhorn an Post-Rock-Ideen, ähnlich unorthodox wie Crippled Black Phoenix, innovativ ohne dabei ins Avantgardistische abzugleiten. Man könnte auch sagen: ein kleines Meisterwerk!
Long Distance Calling
TRIPS
INSIDEOUT/SONY
8/10