Neues Album RESILIENT der deutschen Metal-Galeere!
Den zahllosen Running-Wild-Fans in aller Welt rutschte natürlich vor Schreck das Herz in die Hose, als Kapitän Rock‘n‘Rolf Kasparek am 30. Juli 2009 das endgültige Aus seiner Metal-Galeere bekanntgab. Das vermeintliche Abschiedskonzert beim Wacken Open Air geriet zu einer traurigen aber würdigen Abschiedsvorstellung, anschließend widmete sich der norddeutsche Bandleader anderen Projekten. Im Herbst 2013 ist von dieser Wehmut zum Glück nichts geblieben. Denn seit ihrem überraschenden Comeback-Werk SHADOWMAKER (2012) segeln Kasparek und sein Piratendampfer wieder hart am Wind. „Ich denke, dass ich diese Pause brauchte, um für mich selbst herauszufinden, wie sehr ich noch an Running Wild hänge“, erklärt Rock‘n‘Rolf und sieht die Arbeiten an SHADOWMAKER aus heutiger Sicht als Testlauf einer neuen, wenn auch geänderten Vorgehensweise an. Mit der neuesten Running-Wild-Scheibe RESILIENT (zu Deutsch: unverwüstlich) ist nun alles wieder endgültig im Lot auf dem Riverboat. Stilistisch gelingt Running Wild eine Mischung aus traditionellen Stärken und neuen Direktiven, inhaltlich nimmt sich Rolf auch diesmal wieder die Freiheit, deutliche und sozialkritische Töne anzuschlagen. „Was in den letzten Jahren und Monaten an Gier und Rücksichtslosigkeit von Bankern bekanntgeworden ist, kann man ja nicht einfach unkommentiert lassen“, sagt Rolf und wählt in Stücken wie ›Bloody Island‹ und ›Payola & Shenanigans‹ unmissverständliche Worte.
Allerdings, eine essentielle Entscheidung hat Kasparek nicht wieder zurückgenommen: Auf reguläre Tournee werden Running Wild auch nach der Veröffentlichung von RESILIENT nicht mehr gehen. Zu aufwendig und kostenintensiv, sagt Rolf. Zählte die deutsche Gruppe früher zu den stärksten Live-Formationen, wird es das Bühnenspektakel der Band wenn überhaupt nur noch auf vereinzelten Festivals zu sehen geben. Immerhin!
Matthias Mineur