Einige Solonummern und jede Menge Klassiker: Fogerty live.
Nach vielen vergeudeten Jahren läuft der Roots-Rocker im Alter noch mal zur Bestform auf. Mit Creedence Clearwater Revival landete John Fogerty zwischen 1968 und 1972 Hit auf Hit, nach dem Split erlebte er dann allerdings eine endlose Odyssee, der verbissen geführte Rechtsstreit mit dem Fantasy-Label brachte seine Schaffenskraft fast zum Erliegen. Seitdem die Kontrahenten die Friedenspfeife geraucht haben, scheint die Lähmung von Fogertys Kreativität jedoch wie weggeblasen. Am Abend des 24. Juni 2008 präsentierte sich der beneidenswert jung gebliebene Blue Ridge Ranger bei dem Abschlussgig seiner „Revival“-Tournee in London denn auch in blendender Verfassung. Rank und schlank, drahtig und gut gelaunt spielte der damals 63-jährige neben einigen der besseren Lieder aus der Solozeit jede Menge CCR-Klassiker. In einem kernigen Live-Sound zwischen Rock’n’ Roll, Country und Cajun begeisterte er die Zuschauer in der Royal Albert Hall mit packenden Fassungen von ›Proud Mary‹, ›Fortunate Son‹, ›Hey Tonite‹ und ›Up Around The Bend‹. Ein Rock-Veteran im zweiten Frühling.
Harald Kepler