Zwei Floyd’sche Vinylraritäten in 180-Gramm-Varianten.
Im Gegensatz zu zahllosen Kollegen der experimentellen Ära zwischen Underground und Progressive Rock in den späten 60er Jahren, rangen sich Pink Floyd nie dazu durch einen Konzertmitschnitt zu veröffentlichen. Erst im November 1988 erschien das zwischen dem 19. und 23. August gleichen Jahres im Nassau Coliseum von Long Island, New York, auf der „Momentary Lapse Tour“ 1987/88 audiovisuell aufgezeichnete DELICATE SOUND OF THUNDER. In erster Linie ein Promotion-Vehikel für das seinerzeit aktuelle Album A MOMENTARY LAPSE OF REASON, fehlen bei den 15 Tracks auch nicht Klassiker wie ›One Of These Days‹, ›Time‹, ›Money‹, ›Wish You Were Here‹ und ›Shine On You Crazy Diamond‹. Technisch optimiert und ins originale Klappcover verpackt, lässt die Doppel-LP, die in die Geschichte der Menschheit als das erste im All gespielte Album Einzug hielt, die Herzen der von Sammelleidenschaft geleiteten Komplettisten ebenso höher schlagen wie die eigentlich recht krude geratene 1981er-Kompilation A COLLECTION OF GREAT DANCE SONGS.
Tanzsongs bringt man mit Pink Floyd ja nicht auf Anhieb in Verbindung. Jedoch darf konstatiert werden, dass in damals angesagten Rockclubs durchaus zu Floyd’schen Klängen getanzt wurde: Feine Beispiele liefern der LP-Auftakt ›One Of These Days‹, ein Proto-Techno-Reißer im fulminanten Uptempo, ›Another Brick in The Wall (Part 2)‹, bei dem sich das Intro vom Singlemix mit der Albumversion vereint, sowie das ohnehin funky geratene, in einer raren Neuaufnahme von David Gilmour und Produzent James Guthrie erstellte ›Money‹. Aber auch rhythmisch auf den ersten Blick eher ungeeignet erscheinende Nummern wie das zeitlupenhafte ›Shine On You Crazy Diamond‹, editiert mit den Parts 1, 2, 4 und 7, ›Wish You Were Here‹ sowie ›Sheep‹ erwiesen sich seinerzeit als Tanzflächenfüller.
A COLLECTION OF GREAT DANCE SONGS: 8/10
DELICATE SOUND OF THUNDER: 8/10
Pink Floyd
A COLLECTION OF GREAT DANCE SONGS/DELICATE SOUND OF THUNDER
PINK FLOYD RECORDS/WARNER