Der Retro-Meister in der Retrospektive.
Quentin Tarantino hat mit nur acht Werken das geschafft, wovon die meisten Filmemacher lediglich träumen können. Er hat mit seinen Dialogen, seinen Bildern und seiner Musikauswahl quer durch alle Genres eine ganz eigene Handschrift entwickelt, die oft bereits nach wenigen Sekunden unverkennbar ist. Das unterstreicht auch „Tarantino: Seine Filme, sein Leben“ von US-Filmkritiker Tom Shone. Ein Blick auf die Ästhetik des Buchumschlags und das vorangestellte Zitat des Meisters – „Wenn ich einen Film mache, muss er alles für mich sein. Als wenn ich sterben würde“ – genügen, um sicher zu sein: Ja, hier geht es ganz ohne Zweifel um das Mastermind von Klassikern wie „Reservoir Dogs“, „Pulp Fiction“, „Inglorious Basterds“ und „Django Unchained“.
Doch auch wenn das Buch voll ist mit schönen bunten Bildern und knackigen, in großen Lettern herausgestellten Zitaten Tarantinos, ist es doch mehr als nur ein reiner Coffee-Table-Spaß. Shones Werk ist Biografie, Retrospektive und Kritik in einem und nimmt dabei vor allem die oft faszinierende Denk- und Arbeitsweise des Regisseurs und Autors unter die Lupe, die zu seinen auf so ungewöhnliche Weise erzählten Filmen führt. Dass es bereits nach acht von den maximal zehn Filmen erscheint, die Tarantino laut eigener Aussage zu drehen gedenkt, ist da nur ein kleiner Fauxpas, den man gerne verzeiht.
8/10
Tarantino. Sein Leben, seine Filme
Von Tom Shone
Knesebeck Verlag