Dänisch-amerikanische Freundschaft
Drei Herren, zwei Nationalitäten, zwei Instrumente, eine Stimme – das sind Hodja, die aus dem Kiffer-Freistaat Christiania in Kopenhagen ein knarzig-polterndes Rotzrockgewitter in die Welt schicken. Ihre Arbeitsweise (zwei Tage ins Studio und weg damit!) fängt hörbar die ganz besondere Energie ein, die immer zu entstehen scheint, wenn die beiden Dänen und ihr New Yorker Frontmann im selben Raum sind. Ohne platt und scheppernd rüberzukommen, klingt dieses dritte Album wie ein Konzert im eigenen Wohnzimmer, unmittelbar, laut, ungeschliffen, schweißnass und irgendwie sexy. Okay, für das Songwriting ließ dieser konsequente Lo-Fi-Ansatz vielleicht nicht ganz so viel Zeit, denn nicht alles hier zündet. Es vermittelt eher den Eindruck einer beiläufig aufgenommenen Jamsession. Andererseits birgt beispielsweise das Titelstück auch ungeahnte Tiefen. Unterm Strich ist THE FLOOD eine Platte, die keine Grammys abräumen wird, aber Hemdsärmeligkeit, unbändige Outlaw-Dynamik und Punk-Ethos zu einem nicht unbedingt eleganten, aber doch erfrischenden Gebräu zusammenrührt. Vor allem aber verspricht, dass die Live-Shows dieser Truppe der Wahnsinn sein müssen.
6 von 10
Hodja
THE FLOOD
Noisolution/Soulfood