Gewöhnungsbedürfig, aber dennoch gut bis mutig.
Das dritte Album der Iren im Thin Lizzy-Fahrwasser bewegt sich in seichten Gewässern. So richtig will der Rock-Funke bei der Indie-orientierten, modernen Pop-Produktion zunächst nicht springen. Schließlich will man als Hörer nicht wahrhaben, dass hier wirklich Phil Lynotts Andenken durch Mando Diao-Manierismen besudelt wird. Doch hat man sich einmal vom bisher geschätzten Glyder-Sound gedanklich verabschiedet, erschließen sich tatsächlich ganz neue Wertschätzungsdimensionen. David Menikettis (Y&T) geniales Gitarrensolo-Gastspiel auf dem Titeltrack, der Pink Floyd und die Beatles gleichermaßen zitiert, ist neben dem weiterhin exzellenten Songwriting nur eines der positiven Elemente. Vermutlich ist die Generalüberholung des Glyder-Sounds somit letzten Endes ein für die Band längst überfälliger Schritt – denn an Thin Lizzy-Hommagen versuchen sich derzeit ja nicht gerade wenige Bands. Und mit einem schielenden Seitenblick auf diese andere große irische Band, die es inzwischen zu exorbitantem Weltruhm geschafft hat, tun Glyder vielleicht sogar gut daran, sich eher auf den rockigen Pop Mar(k)t zu konzentrieren…