Verfall und Tod in Klänge gegossen
Tod und Verderben werden Sal Abruscato so schnell nicht von der Seite weichen. Nach seinem langsamen, tiefen und harten Jahren bei Type O Negative, meldete er sich 2011 überraschend mit einem neuen Projekt auf der Bildfläche zurück. Von einer Type O-Nachfolgeband zu sprechen, ist zwar nicht korrekt, stilistisch bewegen sich A Pale Horse Named Death jedoch eindeutig im Fahrwasser der Brooklyn-Legende. Inhaltlich auch: Auch LAY MY SOUL TO WASTE befasst sich vor allem mit einem Thema. „Ich denke mindestens ein Mal am Tag über den Tod nach“, eröffnet ein reichlich wortkarger Sal das Gespräch. „Der Tod fasziniert mich, und ich bin unglaublich neugierig, was danach passiert.“ Der Tod als dominantes Thema – daran werden wir uns bei A Pale Horse Named Death gewöhnen müssen. „Der Tod passt gut zu unserer Musik. Er schockiert die Menschen, erzeugt ein unangenehmes Gefühl“, erklärt der frühere Schlagzeuger seine Affinität. Wie er begraben werden will, weiß er trotz des genialen Begräbniscovers seiner zweiten Platte allerdings noch nicht. „Am ehesten sehe ich mich aber in einer kolossalen Gruft.“ Er sollte mit seinen 42 ja auch noch einige Jährchen in seiner Heimat Brooklyn haben, bevor es so weit ist. Ein Song wie ›Growing Old‹ findet sich dennoch auf dem Album. „Der Song ist ein Blick in den Spiegel. Man stellt fest, dass man älter wird, dass man langsam verfällt.“ Alt fühlt sich Sal derzeit nur „manchmal“, wahrscheinlich nach der einen oder anderen langen Nacht. Umso besser: Schwere Doom Metal-Alben wie LAY MY SOUL TO WASTE kann es gerne noch einige geben, auch das Zweitwerk ist bei aller Nähe zum Debüt sehr gelungen. Sal dazu: „Wieso etwas ändern, wenn es gut läuft? Das wäre idiotisch und würde mit ziemlicher Sicherheit schief gehen.“