Antlered Man aus London machen es ihren Zuhörern nicht leicht: Sie verweigern ein klar ersichtliches Konzept, reihen Riffs, Licks und Parts ohne offenkundiges Arrangement aneinander und malträtieren ihre Instrumente ziemlich harsch. Über diese Geräuschkulisse platziert Sänger Damo Ezekiel Holmes bisweilen krude Melodiebögen, deren Zerbrechlichkeit immer dann deutlich wird, wenn ohne Vorwarnung Gitarre, Bass und Schlagzeug über sie hereinbrechen. Manches erinnert in Klang und Instrumentierung an frühe Black Sabbath, anderes an die experimentelle Ausrichtung deutscher Bands in der Krautrock-Ära der 70er. Eines muss man der britischen Gruppe lassen: Konventionen lassen sie sich mitnichten als Korsett auferlegen, zudem beweisen Antlered Man Mut und Konsequenz. Indes: Beides muss auch der Konsument mitbringen, plus Robustheit, um dieses eigenwillige Treiben genießen zu können.