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Auslese Bücher

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He_King_Joyland_SUS+.inddStephen King
JOYLAND Heyne

Gänsehaut im Vergnügungspark.

Um Geld für sein Studium zu verdienen, arbeitet Devin Jones im Sommer 1973 im kleinen Vergnügungspark „Joyland“. Es ist der schönste und gleichzeitig schlimmste Sommer seines Lebens. Die Arbeit selbst macht ihm großen Spaß, er bedient das Riesenrad, spielt das Maskottchen „Howie The Happy Hound“ mit Hingabe und freundet sich schließlich mit einigen Schaustellern und Studenten an. Als ihm jedoch seine erste große Liebe Wendy per Post den Laufpass gibt, stürzt er in ein depressives Loch, hört traurige Lieder der Doors und sinniert über Selbstmord. Während ihn seine neuen Freunde immer weiter aus seinem Gefühlsloch ziehen, geschehen seltsame Dinge in „Joyland“. In der Geisterbahn soll es spuken, seitdem dort ein paar Jahre zuvor ein Mädchen grausam ermordet wurde. Dann gibt es da noch die schöne junge Frau mit ihrem behinderten Sohn, die er täglich auf dem Weg zur Arbeit sieht und die ein Geheimnis zu umgeben scheint. Devin begibt sich auf Spurensuche und entdeckt Schauerliches.

Stephen King zeigt in seinem neuesten Werk erneut, warum er immer noch der unangefochtene Meister der Gruselliteratur ist. Egal, wie viele Bücher man von ihm gelesen hat, es läuft einem immer wieder ein kalter Schauer über den Rücken. Sein geschicktes Spiel mit den menschlichen Grund-ängsten lässt das Grauen, das im extremen Kontrast zur fröhlichen Umgebung des Freizeitparks steht, richtig real erscheinen. Sein Schreibstil, der immer wieder mit reichlich Humor und Sarkasmus durchzogen ist, ist flüssig und ansprechend, so dass man „Joyland“ nicht mehr aus der Hand legen möchte und es am besten in einem Rutsch verschlingt. Bei schummrigen Licht, versteht sich.

9

Dan Brown
INFERNO
Bastei Lübbe

Mit Dante durch die Hölle.

Nach einem Albtraum erwacht Robert Langdom in einem Krankenhaus in Florenz. Leider hat er keine Ahnung, wie er nach Italien gekommen ist, was ihn dorthin geführt hat und vor allem, woher die Schusswunde an seinem Kopf stammt. Alle Ereignisse der letzten zwei Tage sind aus seinem Gedächtnis verschwunden. Als eine in schwarzes Leder gekleidete Frau plötzlich auf der Intensivstation erscheint und den Professor erschießen will, verhilft ihm die junge Ärztin Sienna Brooks zur Flucht. Schon bald müssen sie feststellen, dass nicht nur eine geheime Organisation hinter ihnen her ist, sondern auch die Regierung der USA. Die Suche nach Antworten wird zu einer rasanten Hetzjagd durch Florenz, gesäumt von allerlei Rätseln und überraschenden Wen-dungen. Alle Hinweise deuten auf „Inferno“ aus Dante Alighieris Epos „Die göttliche Komödie“ hin, in der der Dichter seine grausame Reise durch die Hölle beschreibt.

Das neue Abenteuer um Symbolforscher Robert Langdon ist gewohnt spannend und packend inszeniert. Die kunsthistorischen und geschichtlichen Abhandlungen sind interessant und verständlich. Der für Brown typische Perspektivenwechsel zwischen Protagonisten und Gegenspielern lässt die Handlung zügig fortschreiten, so dass selten Längen entstehen. Allerdings schafft er es nicht, an die Qualität und Faszination von „Illuminati“ oder „Das Sakrileg“ heranzukommen. Denn wer seinen Stil kennt, durchschaut einige seiner Tricks recht schnell, was dem Roman ein wenig die Spannung nimmt. Doch Fans von Robert Langdon werden auf jeden Fall zufrieden sein.

7

John van Hamersveld
50 YEARS OF VISUAL ART
Ginkgo Press

Fabelhafte Retrospektive des Illustrators.

Kaum jemand prägte die Optik der Musikwelt der 60er und 70er Jahre mehr als John Van Hamersveld. Der 1941 in Baltimore, Maryland, geborene Grafiker schaffte seinen Durchbruch mit dem legendären Cover zur Surf-Doku „The Endless Summer“ von 1966. Schnell wurde Brown Meggs, der Vize-Präsident von Capitol Records, auf ihn aufmerksam und engagierte ihn für die Werbekampagne zu SGT. PEPPER’S LONELY HEARTS CLUB BAND der Beatles. Auch das Cover ihres Albums MAGICAL MYSTERY TOUR stammt von ihm. Es folgten Poster für Jimi Hendrix, The Who und Pink Floyd. Mick Jagger entwickelte mit ihm zusammen das Artwork zu EXILE ON MAIN STREET, van Hamersveld entwickelte Artworks für Blondie (EAT TO THE BEAT) und die Grateful Dead (SKELETONS FROM THE CLOSET). In „50 Years Of Visual Art“ findet man auf über 300 Seiten all diese Kunststücke und noch einige mehr. Zusätzlich hat van Hamersveld seine Erinnerungen niedergeschrieben und erzählt so manchen Schwank aus der Goldenen Ära des Rock’n’Roll. Somit ist dieses Buch nicht nur eine unglaublich schöne Bildsammlung, sondern auch ein sehr persönlicher Blick auf die letzten 50 Jahre Rockmusik. Dabei verrät der Autor auch, was ihn bis heute antreibt: Die Suche nach dem perfekten Bild, das er immer noch nicht gefunden hat.

8

Martin Popoff
RUSH – THE ILLUSTRATED HISTORY
Omnibus Press

Schönes „Bilderbuch“ für Fans.

Natürlich ist dieses Buch nicht die erste Biographie der kanadischen Prog Rocker. Der Autor selbst hat schon das ein oder andere Werk über seine Helden verfasst. Dennoch ist RUSH – THE ILLUSTRATED HISTORY keine vergebliche Liebesmüh. Denn neben einer Zusammenfassung der Bandgeschichte beinhaltet dieses Buch allerhand zum Teil bislang ungesehenes Bildmaterial. Neben Fotos aus den unterschiedlichen Schaffens-perioden präsentiert es Comics über die Band, Tourplakate, Eintrittskarten, Patches, Sticker, Merchandise-Artikel und allerlei Artworks. Fans wissen, dass Geddy Lee, Alex Lifeson und Neil Peart schon immer viel Wert auf die optische Ausrichtung der Band gelegt haben. Wer einmal ein Konzert der Kanadier gesehen oder bewusst ihre Albumcover betrachtet hat, weiß um ihre künstlerischen Ambitionen. Popoffs Bild-Biographie fängt all diese optischen Aspekte ein und stellt sie in einen historischen Zusammenhang. Interessant und witzig, in Schrift und Bild.

8

 

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