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Baroness: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche

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Baroness: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche

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STONE ist deutlich psychedelischer, streckenweise auch folkiger geworden als alles, was die Sludge-Rocker Baroness bisher abgeliefert haben. Trotzdem ist die Scheibe natürlich auch wieder verdammt heavy. Wir sprachen mit Sänger, Gitarrist und Cover-Illustrator John Baizley über die Entstehung des neuen Longplayers.

„Wir haben die Platte live aufgenommen – mit allen vier Mitgliedern in einem Raum. Und zwar jeden Track direkt nachdem wir ihn fertig geschrieben hatten“, beginnt das Band-Mastermind unser Gespräch. „Schon als wir uns 2019 daran machten GOLD & GREY einzuspielen, wusste ich, dass wir damit ein künstlerisches Kapitel schließen würden. Insofern passte es dann auch, bei diesem Album komplett neue Wege zu gehen“, erklärt John Baizley. „Wir erfüllten uns einen Wunsch, den ich seit Abschluss der Sessions zu unserem Debüt hegte: Wir haben uns selbst produziert. Wenn du ein Studio mietest und einen Producer sowie einen Toningenieur bezahlst, willst und kannst du keine Zeit verschwenden. Du musst zusehen, dass du fertig wirst, weil sonst alles immer teurer wird.“ Für Experimente, die natürlich auch mal schieflaufen können, sei dann einfach kein Raum. „Genau das ist es aber, was ich immer wollte – herumprobieren und sehen, was bei dem einen oder anderen vielleicht etwas abseitigen spontanen Einfall herauskommt. Also haben wir dieses Mal im Vorfeld beschlossen, alles selbst zu machen. Mit unserem eigenen Equipment. Die einzigen Kosten, die anfielen, waren die für die Hütte in den Bergen, die wir dafür gemietet hatten. Es war wunderbar und genau so kreativ und kollaborativ, wie ich es mir immer vorgestellt hatte.“

„Ein entscheidender Faktor war auch, dass es dieses Mal keinen Besetzungswechsel gab“, erklärt Baizley. „Es ist tatsächlich das erste Mal in zwei Dekaden Baroness, dass wir mit einem bestehenden Line-up ein zweites Album aufnehmen konnten. Bisher hat es immer irgendwelche Aus- und Einstiege gegeben, bevor es dazu kam. Neue Leute mussten eingearbeitet werden. Man wusste nicht, ob und wie sie im Studio funktionierten, ob wir in einer solch intensiven Situation menschlich miteinander klarkommen würden und so weiter. Also sind wir auf Nummer sicher gegangen. Dank der Arbeit an GOLD & GREY und der folgenden Tournee war diesmal klar, dass wir harmonierten und aufeinander zählen konnten. Das ist wichtig. Denn wir hatten ja niemanden dabei, der gegebenenfalls einschreiten oder sonst wie zwischen uns vermitteln konnte. Wir waren da oben nur zu viert – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für einen kompletten Monat.“ Als die Grundgerüste der Stücke standen, machte sich Gitarristin Gina Gleason zu Hause daran, ihre Soli auszuarbeiten, während Baizley eigentlich Texte schreiben wollte.

„Ich war allerdings wie blockiert. Wir hatten all diese großartige Musik aufgenommen, doch mir fielen keine substanziellen Worte dazu ein“, durchlebt er noch einmal kurz die Verzweiflung, dieser wochenlang spürte. „Ich hatte keine Ahnung woran es lag. Es war zum Verrücktwerden. Ich hockte herum und bekam einfach nichts zustande. Nicht einmal in Bezug auf mein anderes Betätigungsfeld, die Malerei, ging etwas – ich war völlig ratlos.“ Das alles passierte noch während des Lockdowns, wie er sich erinnert. „Zum ersten Mal, seit die Gruppe existierte, saß ich länger als ein paar Tage zu Hause herum. Sonst hatten wir ja immer entweder Studiotermine oder aber Tourneen auf der Agenda. Doch nun gab es
nichts davon. Irgendwann dämmerte mir, dass es daran liegen musste. Und tatsächlich: Nachdem wir endlich wieder unsere ersten Shows spielten, klappte es dann auch mit dem Texten. Ich bin ein Mensch, der mit anderen interagieren will und muss. Im Vakuum geht bei mir offenbar gar nichts.“

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