Mit ihrem frischen, schlicht „V“ betitelten Opus schlagen Glenn Hughes (Gesang und Bass), Joe Bonamassa (Gitarre und Gesang), Derek Sherinian (Keyboards) und Jason Bonham (Schlagzeug) trotz der bekannt klassisch rockenden Route einmal mehr neue Wege ein. Wie es zur längst überfälligen Reunion des Allstar-Quartetts kam und warum eine Mischung aus Tradition und spontanen, progressiven Ansätzen pures Gold für Black Country Communion ist, verrät „The Voice of Rock“ Glenn Hughes in einem ausführlichen Gespräch mit CLASSIC ROCK.
Glenn, die Wiedervereinigung von Black Country Communion war eine enorme Überraschung, da euere Terminkalender mehr als nur gut gefüllt sind.
Die Reise, die schlussendlich zu „V“ führte, begann bereits 2019. Joe kam damals zu mir mit der Vision eines Nachfolgers von BCCIV (2017). Da ich gerade bei den Dead Daisies eingestiegen war und kein Projekt halbherzig angehe, lagen Black Country Communion bis zu meinem Ausstieg bei den Daisies Ende 2022 auf Eis. Danach ließen wir keine weitere Zeit verstreichen und machten uns sofort während der Weihnachtsfeiertage ans Werk. Bonamassa besuchte mich in meinem Homestudio – wie bei allen BCC-Scheiben – und eine erste Blaupause für „V“ wurde gezeichnet. Die Songwriting-Sessions dauerten bis Mai 2023. Danach hielten wir das Material für dieses echt coole Album in Händen.
Während du „V“ promotest, befindest du dich auf einer ausgedehnten Solo-Welttour zum 50. Jubiläum des Deep-Purple-Meilensteins BURN (1974).
Mir geht es aktuell mental, spirituell und physisch fantastisch. Wenn du als Mann mein Alter erreichst (Glenn wird am 21. August 73 Jahre; Anm. d. Verf.), am Morgen in den Spiegel schaust und dich keinerlei Zipperlein quälen, ist das ein verdammt großer Segen. Ich fühle mich insgesamt noch so verdammt jung, dass mich die schnöde Alterszahl eigentlich gar nicht berührt. Meine Kreativität ist nach wie vor omnipräsent. Ich schreibe ständig neue Stücke und liebe es, auf der Bühne zu stehen. Interviews wie jetzt zu „V“ sind zudem eine fantastische Ergänzung zu meinem Touralltag.