Psychedelisch-komplexer Geniestreich.
Weltlich, und doch andersweltlich. Nach drei eher spacigen Weltraumopern sind die Black Space Riders wieder auf der Erde gelandet. Nicht innere Umstände waren es, die sie den Orbit ihrer psychedelischen Stoner-Rock-Odyssee verlassen ließen. Vielmehr sind die äußeren Umstände auf diesem Planeten dafür verantwortlich, dass die deutsche Ausnahmeband ihre Inspiration aus den dunklen Zuständen der Gegenwart schöpft. Ohne ihre träumerische, psychedelische und im weiten Nichts zerfasernde Grundstimmung aufzugeben, ohne sich einen Deut weniger versunken zu präsentieren, greift REFUGEEUM doch die Flüchtlingssituation in dieser Welt auf, verspricht im cleveren Albumtitel aber zugleich eine Zuflucht für selbige wie auch für sich. Deutlich komplexer, theatralischer, abwechslungsreicher und bedrückender als auf D:REI sind die langen Songs, jeder für sich ein Vorstoß in diese neue Welt. Noch immer schöpfen die Black Space Riders mit vollen Händen aus ihrem satten und beneidenswerten Groove, aus ihrem präsenten Bass, ihren dröhnenden, wuchtigen Riff-Gebirgen. Mehr denn je sind sie jedoch nur das Fundament, auf dem manche Stücke ruhen und sich mal melancholisch, mal verletzlich, mal bissig geben. So ist es mittlerweile unmöglich, ihrer Musik einen angemessenen Namen zu geben. Space Rock, Progressive Stoner, Psychedelic Rock, Alternative-Rock-Oper? Es ist einfach viel mehr als das.