Falscher Metal
Waren Brother Firetribe nicht mal härter? Zumindest gefühlt ließen es die Finnen früher auf Alben wie dem bezeichnend betitelten FALSE METAL doch etwas mehr krachen. Verglichen damit kommt das neue Werk FEEL THE BURN zwar eingängig hardrockig, aber doch eher soft, ja vereinzelt sogar beinahe sanft um die Ecke. Vor allem das massiv eingesetzte Keyboard rückt das Ganze stark an die Grenze zum Pop. Und auch die etwas künstlich klingenden Drums sorgen nicht unbedingt für mehr Wumms. Sänger Pekka Heino – ja, der heißt wirklich so – ist nicht gerade ein Growler oder Röhrer vor dem Herrn, hat aber doch eine gewisse Kante in seinem ultra-melodischen Timbre.
Und was auf dem fünften Album an Härte fehlt, wird einfach mit massiver AO(hrwurm)R-Harmonik wieder wett gemacht. Klar kann das schon mal kitschig werden und Texte wie „I wanna ride in a chariot of fire rolling down the street of dreams“ sind sicherlich grenzwertig, aber meine Herren, was bleibt ›Chariot Of Fire‹ im Gehör haften! Oder der treibende Opener ›I Salute You‹. Auch ›Night Drive‹ ist mehr Pop als Power, aber ein unbedingter Gehörgangschmeichler. Hard-, Melodic-, Soft- oder Pop-Rock? Egal, die Melodien und hymnischen Harmonien passen und bleiben.
7 von 10 Punkten
Brother Firetribe, FEEL THE BURN, ODYSSEY MUSIC NETWORK/ROUGH TRADE