Doom mit verdoppelter Schwerkraft
Ein Conan-Konzert fühlt sich immer so an, als wäre die Anziehungskraft des Planeten plötzlich doppelt so groß. Der morastige, tiefstgestimmte Höhlendoom der drei selbsternannten Barbaren dringt durch jede Pore und zieht den gebannten Zuschauer hinab in die lichtlosen Tiefen des Ozeans. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass die Liverpooler Drei-Akkord-Masseure bei vier Studioplatten mit LIVE AT FREAK VALLEY jetzt schon auf ihre dritte Live-Platte kommen.
Konserviert 2017 beim kultigen Festival im nordrhein-westfälischen Niemandsland, gibt es neun gnadenlos drückende, wummernde, verkommene Exempel ihrer verrohten Doom-Kunst – und die ist nun mal gemacht für die gnadenlos übersteuernden Amps einer entfesselten Bühnenshow. Ersetzt wird ein Konzert dadurch zwar nicht, der Vortex, den die Briten erzeugen, wird aber spürbar. Hach, Konzerte …
7 von 10 Punkten
Conan, LIVE AT FREAK VALLEY, NAPALM/UNIVERSAL