Pete Doherty – nach dem Ableben von Miss Winehouse der letzte Rockstar, der noch mit selbstzerstörerischem Hedonismus kokettiert – in einem Kostümfilm über die Bohéme-Gegenkultur des 19. Jahrhunderts? Passt perfekt möchte man meinen, nicht zuletzt, wenn mit Charlotte Gainsbourg und August Diehl schauspielerische Arthouse-Größen zur Seite stehen und zwischendurch Lily Cole ihr markantes Gesicht in die Kamera hält. Die Geschichte um den von der malaise tristesse heimgesuchten Dandy Octave, der, von seiner Geliebten verlassen, düsteren Gedanken nachhängt, ehe ihm Freund Desgaines (Diehl) nahelegt, per multipler Fraueneroberung über die verflossene Liebe hinwegzukommen, klingt maßgeschneidert für Doherty. Doch Doherty beherrscht offenbar nur zwei Geischtsausdrücke – leidend und gelangweilt – , was seine ohnehin minimale schauspielerische Bandbreite auf das mimische Spektrum einer Handpuppe beschränkt. Dazu passt eine Inszenierung, die über die gesamte Länge des Films derart spröde und trocken bleibt, dass im Anschluss an den Film ein Knäckebrot und ein Glas Sand als willkommene Erfrischungen erscheinen.