Zurücklehnen und zuhören: Judas Priests Werdegang als spannendes Hörbuch.
In den frühen 70ern manifestierten sich im künstlerischen Elitedenken etwas eitle Dogmen, als die auf Progression und Experiment geeichte Musikerprominenz es als Unding erachteten, sich stilistisch festlegen zu lassen. Led Zeppelin, Deep Purple und Black Sabbath wollten gerne alles sein, bloß nicht ausschließlich Heavy Metal. Ganz anders hingegen eine Band aus Birmingham, die zeitgleich mit Black Sabbath noch als Blues-Puristen gestartet war und die sich bewusst und gerne auf Heavy Metal festlegen ließ: Judas Priest. Minutiös recherchiert und mit ungeahnten Details gespickt, zeichnet DAS HÖRBUCH – DER STÄHLERNE WEG VON JUDAS PRIEST auf zwei CDs die historische wie künstlerische Entwicklung des Quintetts nach: Von den wirren Anfängen 1969 noch mit Ur-Frontstimme Al Atkins über den Wechsel zu Sänger Rob Halford 1974 als Bandaushängeschild bis hin zum ersten Plattenvertrag und den noch einige Jahre auf sich warten lassenden Durchbruch, bekommt der Hörer viel Hintergrundinformation geliefert. Erörtert wird auch der maßgebliche Einfluss, den die „Metal Gods“ auf nachfolgende Musikergenerationen ausübten, seit sie 1977/78 mit dem Alben-Triptychon SIN AFTER SIN, STAINED GLASS und KILLING MACHINE und dem heftigen Urknall BRITISH STEEL zur stilistischen Meisterform durch die Doppel-Sologitarren von Glen Tipton und K.K. Downing sowie Halfords schrillem Sirenengeheul fanden.