Debüt mit über 40 Jahren Verspätung
Geschrieben zwischen 1977 und 1980, dann aufgenommen 2002, präsentieren uns die Melodic-Hardcore-Legenden hier endlich ihre 17 ersten eigenen Songs (plus das Dave-Clark-Five-Cover ›Glad All Over‹), die eigentlich ihr Debütalbum werden sollten. Das kam dann aber erst 1981 mit MILO GOES TO COLLEGE – was vielleicht gut so war. Denn hat es sich wirklich gelohnt, vier Dekaden auf diese Stücke zu warten? Hm, vielleicht nicht. Doch es macht zumindest Laune, sie zu hören. Bei einigen sogar sehr. Zugegeben: ›You Make Me Sick‹ oder ›Lullaby‹ mögen arg pubertär wirken. Aber da sind auch ›Crepe Suzette‹ – ein Knaller! –, das immens kraftvolle ›Nightage‹ oder die für einen Haufen Teenager erstaunlich nachdenklichen ›I’m Shaky‹ und ›Grudge‹, die das Potenzial der Boys allesamt schon mehr als nur andeuteten.
7 von 10 Punkten
Descendents, 9TH & WALNUT, EPITAPH/INDIGO