Zwölf Monate, hunderte von neuen Alben, tausende von Songs – gute, schlechte, grandiose Stücke.
Wer kann da den Überblick behalten? Gut, dass es die CLASSIC ROCK-Redaktion gibt! Wir haben uns auf
Zeitreise begeben, uns für euch angestrengt erinnert, haben gesammelt, recherchiert, diskutiert, bewertet und auch gekämpft. Das ist dabei herausgekommen: die 50 besten Alben des Jahres 2021!
Texte: Jacqueline Floßmann, Henning Furbach, Matthias Jost, Simone Müller, David Numberger, Paul Schmitz, Markus Werner.
Platz 30: Daily Thompson – GOD OF SPINOZA
Dieses Album des Dortmunder Trios hätte sich in den 90ern zum Mainstream-Hit gemausert.
Bodenständig, entspannt, abwechslungsreich, voller Grunge- und Alternative- Anleihen, dabei jedoch keine schnöde Kopie. Großartig!
Anspieltipp: ›I Saw Jesus In A Taco Bell‹
Platz 29: Philip Bradatsch – DIE BAR ZUR GUTEN HOFFNUNG
Wie ein Pierrot jongliert Bradatsch mit Stilen und Stimmungen, reißt uns mit stürmischen Rockern wie
dem hymnischen ›Schatten überm Land‹ mit, wärmt uns mit Soul (›Winter‹) und betäubt uns mit Pianoballaden (›Abgehängt‹).
Anspieltipp: ›Die Hoffnung‹
Platz 28: The Ronnie Wood Band – MR. LUCK – A TRIBUTE TO JIMMY REED
Ehre, wem Ehre gebührt: Jimmy Reed, nicht die Nummer-eins-Blueslegende im allgemeinen Bewusstsein, war fällig für ein Tribute-Konzert, beeinflusste er doch die britische R’n’B-Szene der 60er nachhaltig. Das weiß Ronnie natürlich und auch, wie man ein solches mit der nötigen Nonchalance auf die Bretter der Albert Hall legt.
Anspieltipp: ›Shame, Shame, Shame‹ feat. Mick Taylor & Paul Weller
Platz 27: Alice Cooper – DETROIT STORIES
Sir Alice versammelt eine alteingesessene Detroit-Bande um sich und haut eine saftige Hommage an
die Stadt seines frühen Erfolgs raus. Wie zur Hölle alte Recken so hungrig klingen können, bleibt wohl einzig und allein Coopers Geheimnis.
Anspieltipp: ›I Hate You‹
Platz 26: Helloween – HELLOWEEN
Die Sensation: Andi Deris teilt sich das Mikrofon mit den ehemaligen Helloween-Sängern Michael Kiske und Kai Hansen. Eine Reunion, die unerwartet perfekt harmoniert und den Power-Metal-Legenden einen musikalischen Höhenflug beschert.
Anspieltipp: ›Mass Pollution‹
Platz 25: Dion – STOMPING GROUND
Clapton, Springsteen, Bonamassa, Knopfler, Frampton … was für ein Staraufgebot! Die Giganten standen
Schlange, um mit dem originalen ›Wonderer‹ den Blues zu feiern.
Anspieltipp: ›Red House feat. Keb’ Mo’‹
Platz 24: Gov’t Mule – HEAVY LOAD BLUES
Der Titel ist Programm: Erstmals präsentieren Gov’t Mule ein astreines Blues-Album. Warren Haynes ehrt neben Eigenkompositionen auch Vorbilder wie Howlin’ Wolf und Elmore James. Für den authentischen Sound sorgen Retro-Gitarren und -Verstärker.
Anspieltipp: ›If Heartaches Were Nickels‹
Platz 23: Yes – THE QUEST
Auf ihrem 22. Studioalbum verquicken die Prog-Legenden Altbewährtes mit Zeitgeist: Klassischer Yes-Sound trifft auf die Thematik des Klimawandels, die sich durch viele der elf Songs zieht. Eine weitere Besonderheit: Steve Howe nahm auf dem Produzentenstuhl Platz.
Anspieltipp: ›Dare You Know‹
Platz 22: David Crosby – FOR FREE
Es ist nie zu spät für ein Karrierehighlight! Bei den Byrds und CSN(Y) galt Crosby als garstiger Grantler,
doch mit Sohn u. Kollaborateur James Raymond zeigt sich der 80-Jährige in stimmiger Harmonie.
Anspieltipp: ›I Think I‹
Platz 21: Lukas Nelson & Promise Of The Real: A FEW STARS APART
Sagen wir mal, eine gewisse Gelassenheit hat in der Familie Nelson Tradition. Doch nun scheint Lukas vollkommen im eigenen Gleichgewicht angekommen. Elf dermaßen gelungene, milde, runde Stücke hatte
bis 2021 noch nicht einmal er auf eine Platte gebracht.
Anspieltipp: ›Smile‹