Zwölf Monate, hunderte von neuen Alben, tausende von Songs – gute, schlechte, grandiose Stücke.
Wer kann da den Überblick behalten? Gut, dass es die CLASSIC ROCK-Redaktion gibt! Wir haben uns auf
Zeitreise begeben, uns für euch angestrengt erinnert, haben gesammelt, recherchiert, diskutiert, bewertet und auch gekämpft. Das ist dabei herausgekommen: die 50 besten Alben des Jahres 2021!
Texte: Jacqueline Floßmann, Henning Furbach, Matthias Jost, Simone Müller, David Numberger, Paul Schmitz, Markus Werner.
Platz 50: L.A. Guns – CHECKERED PAST
Tracii Guns und Phil Lewis haben sich seit einigen Jahren wieder lieb und das ist auch gut so, denn die beiden Streithähne bringen das Beste im anderen hervor. So auch bei CHECKERED PAST, einer abwechslungsreichen Platte, umrahmt von der typischen Straßenköter-Attitüde der Guns.
Anspieltipp: ›Dog‹
Platz 49: Lucifer – LUCIFER IV
Das vierte Lucifer-Werk unter der Federführung von Johanna Sadonis löst das Qualitätsversprechen der
Band erneut ein und verzaubert auf morbide, doch betörende Art und Weise mit Gruselfaktor, Vintage
Rock und herrlichem Sirenengesang.
Anspieltipp: ›Bring Me His Head‹
Platz 48: Chrissie Hynde – STANDING IN THE DOORWAY
Begeistert ist Hynde von Dylan seit langem, im Jahr seines 80. Geburtstags war es für sie an der Zeit,
ihm Tribut zu zollen – mit einem Coveralbum. Gefährlicher kann ein musikalisches Unterfangen kaum gewählt sein, doch mittels einer geschickten Songauswahl und geschmackvollen Inszenierungen gelingt dies der Pretenderin ganz gut.
Anspieltipp: ›Sweetheart Like You‹
Platz 47: Myles Kennedy – THE IDES OF MARCH
Die Pause zwischen dem nächsten Alter-Bridge- und Slash- Album nutzt der Mann mit der großen
Stimme für seinen zweiten Soloausflug. Abwechslungsreich ist dieser geworden, voller epischer und hymnischer Momente. Wunderbar.
Anspieltipp: ›Tell It Like This‹
Platz 46: The Night Flight Orchestra – AEROMANTIC II
Björn Strid hat mal wieder richtig Lust auf AOR. Mit seinem melodischen Zweitorchester verneigt er
sich erneut tief vor Journey, Foreigner und Konsorten. Dabei finden hier und da auch groovige 80er-Discoklänge ihren Platz.
Anpieltipp: ›How Long‹
Platz 45: Ray Wilson – THE WEIGHT OF MAN
Gewohnt melodisch und melancholisch präsentiert sich der Schotte auf seinem fünften Solowerk.
Wilson hält sich bedeckt, gibt sich nachdenklich, manchmal auch deprimiert von der Lage der Welt. Er hat es zwar im Sommer veröffentlicht, doch zur düsteren Jahreszeit passt es noch besser.
Anspieltipp: ›Amelia‹
Platz 44: Lindsey Buckingham – LINDSEY BUCKINGHAM
Dass der Gitarrist für sein siebtes Solowerk bestehende Fleetwood-Mac-Verpflichtungen canceln wollte, soll 2018 der letzte Grund für seinen Rauswurf gewesen sein. Buckingham liefert hier Rockpop auf Toplevel, keine Frage. Ob’s das wert war, muss er selber wissen.
Anspieltipp: ›On The Wrong Side‹
Platz 43: Thunder – ALL THE RIGHT NOISES
Diese Platte ist stimmig durchkomponiert, abwechslungsreich und angenehm eingängig. Textlich setzen
sich die Briten mit dem Brexit, Depressionen oder Populismus auseinander und landen so einen zeitgeschichtlich relevanten Volltreffer.
Anspieltipp: ›Destruction‹
Platz 42: The Bevis Frond – LITTLE EDEN
Seit den späten 80ern ist Nick Salomon quasi das unbeachtete britische LoFi-Spiegelbild von J Mascis. Der stete Output seiner Band bleibt konstant auf Topniveau. Auch auf seiner Dreißigsten gibt’s psychedelischen Melodie-Grunge vom Feinsten.
Anspieltipp: ›You Owe Me‹
Platz 41: Steve Hackett – SURRENDER OF SILENCE
Steve Hackett präsentiert eine erstklassige Rocksymphonie mit allem, was den geneigten Fan zufriedenstellen wird. Schwierige Zeiten beflügeln die Kunst und Hackett fliegt ganz oben mit.
Anspieltipp: ›Wingbeats‹