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Die wahren 100 besten Alben der 80er: Platz 58-44

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Die wahren 100 besten Alben der 80er: Platz 58-44

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Die wahren besten Alben der 80eIhr glaubt, die besten Alben dieser oft belächelten Dekade zu kennen? Dann lasst euch eines Besseren belehren. Wir präsentieren die Platten, die wirklich wichtig waren.

Willkommen zu unserem monumentalen Countdown der WAHREN 100 besten Alben der 80er – der Auswahl für echte Kenner. Bitte hereinspaziert zu Platz 58 bis 44:

58
Billy Idol
REBEL YELL
CHRYSALIS, 1983


Sein zweites Album machte Billy Idol mit dem Titelstück und der Electra-Glide-Ballade ›Eyes Without A Face‹ zum größten britischen Star der frühen MTV-Ära in den USA. Komplett in schwarzem Leder gekleidet, mit wasserstoffblonder Stachelfrisur und dem permanenten Hohnlächeln im Gesicht war er wie Elvis, Iggy und Jim Morrison in einer Person und brachte eine verträgliche Version der Punk-Rebellion in den amerikanischen Mainstream. Für viele war das eine zu polierte Mischung aus Pop-Hooks und New-Wave-Look, doch an den eingängigen, markigen Riffs seines Sidekicks Steve Stevens gab es nichts zu kritteln.
(Text: PL)
Zeitzeugen: „Irgendwie hymnische, irgendwie rifflastige Melodien und absolut geeignet für die weniger bewussten Momente des Popkonsums.“ („Creem“)

57
Queensrÿche
RAGE FOR ORDER
EMI AMERICA, 1986


Mit ihrem Debüt waren sie noch auf den Plan getreten wie die neuen Judas Priest. Der Nachfolger jedoch führte sie tief in neue Gefilde und verband Prog-Attitüde mit einer topaktuellen Produktion. Das machte RAGE FOR ORDER damals zu einem der mutigsten, genialsten Metal-Alben. Explosive Tracks wie ›Walk In The Shadows‹ trafen auf düster-atmosphärische Songs wie ›Gonna Get Close To You‹, das ursprünglich von der kanadischen Exzentrikerin Lisa Dalbello geschrieben und aufgenommen worden war.
(Text: PE)
Zeitzeugen: „Sie loten ständig die Grenzen ihrer Fähigkeiten aus und wachsen ständig an der Vielseitigkeit ihres turbulenten Sounds.“ („Kerrang!“)

56
Dio
THE LAST IN LINE
VERTIGO, 1984


Ronnie James Dio war einer der größten Heavy-Metal-Sänger aller Zeiten und jedes Studioalbum, das er zwischen 1975 und 1984 einspielte, wurde zum Klassiker – erst mit Rainbow, dann Black Sabbath und schließlich mit seiner eigenen Band. Deren zweites Werk THE LAST IN LINE hatte all die Power und die Magie des Debüts HOLY DIVER. ›We Rock‹ war die prägende Hymne, während Epen wie das Titelstück und ›Egypt (The Chains Are On)‹ locker an ›Stargazer‹ herankamen.
(Text: PE)
Zeitzeugen: „Wer sich ›We Rock‹ anhört, kann förmlich spüren, wie Ronnies Brustkorb anschwillt.“ („Kerrang!“)

55
Gary Moore
CORRIDORS OF POWER
VIRGIN, 1982


Auf seinem dritten Solowerk bretterte der Ire mit Vollgas in seine Heavy-Phase, bewaffnet mit Songs, die er während seiner Zeit mit Greg Lake angesammelt hatte und die von der mächtigen Rhythmussektion aus Ian Paice und Neil Murray veredelt wurden. Stampfer wie ›Don‘t Take Me For A Loser‹ und ›Rockin‘ Every Night‹ packten die Hörer am Kragen, doch selbst das war noch verhältnismäßig lasch gegen ›End Of The World‹, dessen neoklassisches Intro vier Jahre nach Van Halens ›Eruption‹ wie ein Fehdehandschuh ins Gesicht geklatscht daherkam. Man muss seine spätere Blues-Wiedergeburt STILL GOT THE BLUES respektieren, die zu Recht so viel Kritikerlob einheimste, aber das war doch ziemlich zahm im Vergleich zu diesem Hammer.
(Text: HY)
Zeitzeugen: „Moores Soli sind wirklich Kunstwerke.“ („Guitar World“)

54
Georgia Satellites
GEORGIA SATELLITES
ELEKTRA, 1986


Dank beliebter Jam-Bands wie den Allman Brothers und Lynyrd Skynyrd war der Southern Rock in den 70er äußerst erfolgreich, doch in den 80ern hatten andere Genres ihm den Rang abgelaufen. Doch für einen glorreichen Moment schienen die Georgia Satellites ihn zu retten und hielten den „Rock mit hausgemachtem Einschlag“ mit ihrem selbstbetitelten Debüt am Leben. Und das taten sie nicht mit endlosen Gitarrensoli, sondern knappen Songs, vor allem dem großen Hit ›Keep Your Hands To Yourself‹ und dem beseelten Cover des obskuren ›Battleship Chains‹. Darauf aufbauen konnte die Band aber leider nicht, sodass sie heute unter der gefürchteten Kategorie „One-Hit Wonder“ abgeheftet ist.
(Text: GP)
Zeitzeugen: „Ein 80er-Twist für Drei-Akkorde-Updates von Chuck Berry, den Rolling Stones, Little Feat und den Faces.“ („New York Times“)

53
Bad English
BAD ENGLISH
EPIC, 1989


Journey ließen sich Ende der 80er unerträglich viel Zeit zwischen ihren Alben, also taten sich zwei ihrer Mitglieder (Gitarrist Neal Schon und Keyboarder Jonathan Cain) mit zwei Mitgliedern von The Babys (Sänger John Waite und Bassist Ricky Phillips) zusammen und gründeten Bad English. Dass ihre Musik wie eine Fusion aus beiden Bands klang, war wenig überraschend, vor allem auf den Hitballaden ›When I See You Smile‹ (Platz 1 in den USA) und ›Price Of Love‹. Doch der Grunge war schon am Horizont und Bad English waren bald wieder Geschichte. Nach dem unausgegorenen BACKLASH von 1991 widmete sich John Waite wieder seiner Solokarriere und Journey vereinten sich wieder kurzfristig mit Steve Perry.
(Text: GP)

52
Enuff Z‘Nuff
ENUFF Z‘NUFF
ATCO, 1989


Es schien passend, dass Enuff Z‘Nuff aus Illinois kamen, wenn man bedenkt, welche Häme sie im (unfairen) Vergleich mit Cheap Trick einstecken mussten, den Powerpop-Pionieren aus demselben Bundesstaat. A&R-Guru Derek Shulman (Bon Jovi) nahm sie auf seinem wiederauferstandenen Label Atco unter Vertrag, und mit dem zackigen ›New Thing‹ und dem (trotz des Themas einer Überdosis einer Ex-Freundin) fetzigen ›Fly High Michelle‹ landeten sie auch bald Hits. Auch gelungene Albumtracks wie ›For Now‹ und ›Hot Little Summer Girl‹ begeisterten. Das folgende Album STRENGTH war noch besser, aber solche kommerzielle Höhen sollten sie nie wieder erklimmen.
(Text: PW)
Zeitzeugen: „Diese Platte stellt eine gewagte Frage: Was, wenn die nächsten Beatles eine dauerfeiernde Hair-Metal-Band wären?“ („Rolling Stone“)

51
Hanoi Rocks
TWO STEPS FROM THE MOVE
CBS, 1984


Nach Erscheinen von TWO STEPS FROM THE MOVE lag die Welt den feierfreudigen Hanoi Rocks zu Füßen. Doch gerade als sie an der Schwelle zum Weltruhm standen, kam ihr leidenschaftlicher Schlagzeuger Razzle im zu schnell fahrenden Auto des betrunkenen Vince Neil ums Leben und der Traum war vorbei. Von den fein ausgearbeiteten Balladen (›Don‘t You Ever Leave Me‹) über Killersongs wie ›Futurama‹ zum Refrain „Welcome to the jungle“ auf ›Underwater World‹ wurde jede noch so kleine Nuance dieses Glam-Metal-Meisterwerks mit Faces-Einschlag später von Guns N‘ Roses übernommen.
(Text: IF)
Zeitzeugen: „Hanoi Rock spielen Rock‘n‘Roll, als hätten sie ihn gerade selbst erfunden.“ („Melody Maker“)

50
Pete Townshend
EMPTY GLASS
ATCO, 1980


Pete Townshends erstes echtes Solowerk ist eine schwierige, äußerst persönliche Pop-Platte und der flüchtige Beweis dafür, dass er auch ohne The Who überzeugen konnte. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass Roger Daltrey „I wanna bite and kiss ya“ singt, wie Townshend das auf der Hitsingle ›Rough Boys‹ tut, eine homosexuelle Erfahrung macht (›And I Moved‹) oder sich den Rock-Kritikern Julie Burchill und Tony Parsons mit solcher Inbrunst entgegen stellt (›Jools And Jim‹). EMPTY GLASS ist bis heute das beste Album, das Townshend je ohne The Who gemacht hat.
(Text: MB)
Zeitzeugen: „Ein alter Mann, der sich einen zweiten Frühling schenkt.“ („NME“)

49
Scorpions
BLACKOUT
HARVEST/EMI, 1982


LOVE AT FIRST STING von 1984 katapultierte die Metal-Veteranen in die Stratosphäre, doch es war der Vorgänger BLACKOUT, der perfekt den Weg dafür ebnete. Es war nicht nur eine gelungene Mischung aus radiotauglichen Songs (›No One Like You‹, ›Arizona‹) und ernsthaften Headbanger-Hymnen (der Titeltrack, ›Dynamite‹). Auf BLACKOUT fand auch Matthias Jabs endlich seinen Platz und trat endgültig aus dem riesigen Schatten der früheren Gitarristen Uli John Roth und Michael Schenker heraus. Und dann war da noch das Cover-Motiv, das damals auf unzähligen Kutten prangte.
(Text: GP)
Zeitzeugen: „Es bedient sich bei Eddie Van Halen und Rob Halford, aber das Ergebnis ist so wahnwitzig aufgebohrt, dass es trotzdem funktioniert.“ („Rolling Stone“)

48
Roxy Music
AVALON
POLYDOR, 1982


Der Nachfolger von FLESH + BLOOD (1980) war weit von der üblichen Rauheit des Rock entfernt. AVALON war wie ein langer, ausgedehnter Seufzer, der zwischen zaghaften Balladen und einer Art Zeitlupen-Disco hin und her waberte. So hochpoliert, dass es fast schon unsichtbar war, wurde es als Fahrstuhlmusik für die geistlosen Neureichen von den einstigen Meistern postmoderner Verwegenheit abgetan. Doch für all diejenigen, die in der (trägen) Stimmung dafür waren, sind ›More Than This‹ und der Rest gehauchte Perfektion.
(Text: PL)
Zeitzeugen: „Ein Schimmern der mühelosen Hypnose, so schön wie antriebslos.“ („Sounds“)

47
The Cars
HEARTBEAT CITY
ELEKTRA, 1984


Es war die perfekte Paarung: die New-Wave-Hipster The Cars und der Überproduzent Robert John „Mutt“ Lange (AC/DC, Def Leppard, Foreigner). Und sie resultierte in einem perfekten Album. HEARTBEAT CITY war eine nahtlose Fusion aus Artrock, Powerpop und AOR. Die erste Single ›You Might Think‹ hatte noch den klassisch-schrägen Cars-Sound, doch auf ›Hello Again‹ schien die Band kaum anwesend (außer Ric Ocaseks Stimme besteht es nur aus Langes Studiozauber), während ›Drive‹, gesungen von Bassist Benjamin Orr, die am perfektesten texturierte Rockballade seit ›I‘m Not In Love› von 10cc war.
(Text: PE)
Zeitzeugen: „Ein perfektes Beispiel für zeitgemäßen Pop, der Richtung Zukunft blickt.“ („Rolling Stone“)

46
Pretenders
PRETENDERS
REAL, 1980


Irgendwie kannte man sie. Klar hatte man schon von ihr gehört. Frech und aus Akron, hatte sie für den „NME“ geschrieben, in der Boutique „Sex“ von Malcolm McLaren und Vivienne Westwood gearbeitet und es beinahe geschafft, eine Reihe toller Punkbands zu gründen. Aber eben nur beinahe. Chrissie Hynde stand immer noch am Rand – und dann passierte das. Am siebten Tag des neuen Jahrzehnts erschienen, war dies scharfsinniger, intelligenter und souveräner Pop-Rock, verankert auf beiden Seiten des Atlantiks und ebenso vorwärtsgewandt wie mit einem Fuß im Klassizismus der Kinks-Schule geblieben. Rotzig und von der Straße, aber doch melodisch treffsicher und mit den dicken Eiern der Detroiter Szene. ›Brass In Pocket‹, diese Stimme … Ein Bestseller aus dem Stand, und wie hätte es auch anders sein können?
(Text: IF)
Zeitzeugen: „Ein Debütalbum und Klassiker.“ („Zigzag“)

45
Elvis Costello And The Attractions
BLOOD & CHOCOLATE
DEMON, 1986


Hier floss fast im wahrsten Sinne des Wortes Blut. Die Attractions waren wütend, nachdem sie bei den zurückhaltenden Americana-Klängen von KING OF AMERICA außen vor geblieben waren, und standen kurz vor ihrer Entlassung. Costello ließ diesen Frust in sein brutalstes, klaustrophobischstes Album fließen. ›Tokyo Storm Warning‹ war als erste Single reinster Kamikaze, ›I Want You‹ ein psychotisches Liebeslied wie nichts sonst im Rock. Unterm Strich ein roher, kommerziell desaströser Höhepunkt seiner Arbeit mit der vielleicht größten Rock‘n‘Roll-Band im Punk.
(Text: NH)
Zeitzeugen: „Costellos nackteste, ehrlichste Platte seit TRUST.“ („NME“)

44
Judas Priest
POINT OF ENTRY
COLUMBIA, 1981


Jede große Band hat einen unbesungenen Klassiker. Im Fall von Judas Priest ist es POINT OF ENTRY, ein meisterhaftes Album, das lange überschattet wurde von den ihre ganze Karriere definierenden Hits, die zuvor und danach kamen: BRITISH STEEL von 1980 und SCREAMING FOR VENGEANCE von 1982. Hier fand sich klassischer Hardrock, der eine willkommene Abkehr vom typischen Schwanzschwing-Metal der Band war. Darunter auch drei der besten Songs, die Priest je aufnahmen: ›Heading Out To The Highway‹, ›Solar Angels‹ und ›Desert Plains‹. Außerdem gab es zur Single ›Hot Rockin‘‹ das wohl komischste, überwörtliche Heavy-Rock-Video aller Zeiten.
(Text: PE)
Zeitzeugen: „Diese Jungs sind in demselben Sinne dumm, wie Ronald Reagan unwählbar ist.“ („Creem“)

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