Bei der gestrigen Grammy-Verleihung wurde in einer „In Memoriam“-Reihe Künstlern und Künstlerinnen gedacht, die im Jahr 2020 verstorben sind.
Unter anderem wurde auch Eddie Van Halen Tribut gezollt. Auf einer großen Leinwand erschien ein Live-Video des Ausnahmegitarristen, wie er ›Eruption‹ spielt. Auf der Bühne stand währenddessen seine Frankenstein-Gitarre im Spotlight.
Einige Künstler empfanden die Würdigung an einen der ganz Großen der Rockmusik als viel zu gering. Gary Cherone, ehemals am Gesang bei Van Halen, beispielsweise twitterte im Anschluss: „Vielleicht verdient ein Künstler, der das Gitarrenspiel für immer verändert hat, der immer noch Generationen von Musikern beeinflusst, der den Lauf des Rock’n’Roll verändert hat, ein bisschen mehr als 15 Sekunden bei den Grammys? #LongLiveTheKing.“
Und auch sein Extreme-Kollege Nuno Bettencourt ärgerte sich auf seinem Facebookaccount über die unwürdige Würdigung: „Man könnte meinen, wenn man sich seinen Einfluss auf den Rock’n’Roll ansieht, dass die Grammys dem Erbe von Edward Van Halen ein bisschen mehr Platz einräumen würden als diese 15 Sekunden eines erniedrigenden Liveclips, der auf einer schiefen Note endet. Nicht nur war der Clip respektlos, dass man für diesen Mann keine Tribut-Performance von seinen legendären Gitarrenkollegen organisiert hat, ist beschämend und eine verpasste historische Chance.“
Auch Eddie Van Halens Sohn Wolfgang war unzufrieden mit der Art und Weise des Tributs. Eigentlich hätte er ›Eruption‹ in Gedenken an seinen Vater live spielen sollen, doch Wolfgang lehnte diese Anfrage ab, weil seiner Meinung nach niemand diesem Job gerecht hätte werden können.
Wolfgang dazu wörtlich: „In dieser über dreistündigen Show, die fünf Monate lang vorbereitet wurde, ist das also alles, was die Grammys für einen der einflussreichsten Künstler der Musikgeschichte hinbekamen. Somit wurde ein neues Level an Respektlosigkeit erreicht. Ich bin außer mir. Fuck the Grammys.“