Gelungene Einführung in das Werk des Soundtrack-Giganten.
Der Mann hat’s nicht leicht. Denn neben über 500 Filmsoundtracks hat der 84-Jährige auch jede Menge Musik komponiert, die ganz ohne bewegte Bilder auskommen musste. Mal eher traditionell ausgerichtet, bisweilen aber auch enorm avantgardistisch mit deutlicher Tendenz zur Seriellen Musik. Nur: Der ganz normale Musikliebhaber kennt und schätzt ihn vor allem dafür, das Lied vom Tod inszeniert zu haben, das coyotenmäßige Geheul von „Zwei glorreiche Halunken“ und allerlei weitere Soundtrack-Klassiker für die Spaghetti-Western der 60er und 70er Jahre. Klirrende Gitarrensounds. Düstere Glockenklänge. Gemischte Chöre. Wunderbar. Ihn darauf zu reduzieren, ist zwar streng genommen ein Fehler, doch das Interesse an seriellen Experimenten ist beim durchschnittlichen Pophörer und Kinogänger natürlich eher schwach ausgeprägt. Weshalb vorliegendes Earbook schon in Ordnung geht: Das führt in rasantem Tempo durch die wichtigsten Werke des Maestros aus Italien, deutet zwar auch seine restlichen Arbeiten an, konzentriert sich jedoch eindeutig auf die Soundtracks. Dazu gibt’s allerlei sehenswerte Fotos, Filmplakate und vier CDs mit Exzerpten aus Morricones umfangreichem Werk. Die allein schon die Anschaffung rechtfertigen. Als Appetitanreger ein gelungenes Paket.