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Fleetwood Mac: Die größte Seifenoper der Rockgeschichte

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Fleetwood Mac: Die größte Seifenoper der Rockgeschichte

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Du sagtest, dass die Band nach seinem Weggang in schwieriges Fahrwasser geriet.
Wenn ich heute darauf zurückblicke, als wir KILN HOUSE [1970] machten, das erste Album ohne Peter … Tatsächlich liebe ich diese Platte sehr. Aber Danny war unter Druck. Jeremy hatte sich nicht wirklich beim Songwriting engagiert. Also begaben wir uns einfach in Jeremys Rock’n’Roll-Welt. Wir machten einfach irgendwie weiter. Ich war am Boden zerstört, als Peter ausstieg, das war so eine Katastrophe. Wir schafften es, auf wackligen Beinen weiterzumachen, und dann holten wir Christine ins Boot, was musikalisch enorm half. Später, mit [dem Gitarristen] Bob Welch, war es dann sogar eine richtig gute Zeit, als wir viel in Amerika arbeiteten. Wir verdienten uns unseren Lebensunterhalt als Band, wir überlebten und es war okay. Doch nichts davon wäre passiert, wenn wir nicht diese Lektion gelernt hätten. Es war so katastrophal, als Peter ging, doch wir kamen darüber hinweg und wurstelten uns irgendwie da durch. Seitdem ist so viel geschehen, Leute gingen und kamen – das war eigentlich unsere ganze Geschichte – und ich glaube, John und ich hätten den Laden wohl nicht am Laufen gehalten, wenn wir nicht schon am Anfang so eine brutale Lektion in Sachen Überleben gelernt hätten. Als dann all diese anderen Sachen passierten, dachten wir nur: „Na ja, das haben wir schon mal erlebt, also werden wir es wieder wegstecken. Nichts kann schlimmer sein, als Peter zu verlieren“. Ich denke, so haben wir durchgehalten. Und wir waren nie nicht dabei, John und ich. Nie.

1973 gerieten die Dinge dann wieder in Schieflage. Ihr sagtet eine US-Tournee ab, nachdem du entdeckt hattest, dass deine Frau Jenny eine Affäre mit Mac-Gitarrist Bob Weston hatte. Wie schmerzhaft war das?
Das war für alle schmerzhaft, da bin ich mir sicher. Aber man muss Verantwortung übernehmen. Ich betrachte es nicht mal als Verrat. Viele dieser Dinge, die wir hier ansprechen, passierten, weil wir nicht das richtige Rüstzeug hatten. Ich konnte nicht erkennen, dass Peter in Schwierigkeiten steckte, und denken: „Du hast gerade zu viel Spaß und achtest nicht auf deine Familie“. Jenny und ich fanden wieder
zueinander. Wir waren in der Lage, weiterzumachen.

Woran liegt es deiner Meinung nach, dass das RUMOURS-Line-up so eine unglaubliche musikalische Chemie, aber so furchtbare persönliche Probleme hatte?
Viele Jahre lief alles relativ gut, mit allen Aufs und Abs. Doch da waren vier Menschen, die sehr stark miteinander verbunden waren. John und Chris waren verheiratet, Stevie und Lindsey so gut wie. Und unter dem Druck dieser Reise, auf der wir waren, zerfielen sie. Viele der vorherbestimmten Grundlagen für Probleme wurde einfach so gnadenlos und roh offenbart. Man fragt sich … wenn es Fleetwood Mac nicht gegeben hätte, hätten sich John und Chris wahrscheinlich nicht getrennt. Aber wir hatten unglaubliche Zeiten, auch als sich alle getrennt hatten. Lindsey sagte, dass keiner von uns die Gelegenheit bekam, diese Trennungen zu betrauern. Und das war sehr wahr. Und ich denke, das legte letztlich einen Schatten über diese Beziehungen. Doch in musikalischer Hinsicht herrschte eine riesige Loyalität. Es hieß nie: „Lasst uns einen Haufen Geld verdienen“. Es war eine echte Leidenschaft,
so sehr, dass uns all das nicht davon abhalten konnte, unseren Weg zu gehen.

Wie lief die Entstehung von RUMOURS bei The Record Plant in Sausalito?
Nun, Jenny und ich hatten uns getrennt, alle fünf Bandmitglieder waren also total fertig. Emotional nur
noch abgefuckt. Aber in meiner Erinnerung war es nicht so düster und schwarz oder gar so schrecklich.
Glaube mir, ich bin verdammt sensibel, das wäre mir aufgefallen. In so eine schlimme Richtung ging es nie. Als der Beichtvater, der ich innerhalb der Band wohl war, besonders damals, hatte ich bei RUMOURS nie das Gefühl, dass die Kriegsparteien zu mir kamen, und ich mir deshalb in die Hosen machen und denken musste: „Wir sind erledigt“.

Für Außenstehende sah es aber sehr wohl so aus.
Ich war damals mehr oder weniger der Manager der Band und Warner Brothers riefen mich immer wieder an. Wir waren wie die goldene Gans, die kurz davor stand, noch ein goldenes Ei zu legen. Sie hatten eine Heidenangst. Und ich sagte: „Nein, wir werden uns nicht auflösen“. Jeder mit ein bisschen Ahnung hätte gesagt: „Das werden die unmöglich überleben. Es wird explodieren“. Doch ich hatte nie dieses Gefühl. Ich wusste, dass die Situation heikel und unangenehm war, und es ging immer auf und
ab, doch ich erreichte nie den Punkt, an dem ich dachte: „Mir reicht’s, ich werde fucking aussteigen“. Am nächsten Tag waren immer alle zurück im Studio. Wie gesagt, niemand von uns war in der Lage, das alles zu psychoanalytisch zu betrachten. Ich glaube, je unglücklicher wir alle waren, desto mehr klammerten wir uns an dem fest, was wir taten.

Du hast gesagt, dass damals der Kokainkonsum Einzug hielt.
Oh yeah, zweifellos. Es herrschte kein Mangel an Marschierpulver. Doch auch das ist so ein viel erzähltes
Märchen, das immer mehr aufgeblasen wird und irgendwann zu einer wilden Abenteuergeschichte ausartet. Ich will damit nicht abstreiten, dass wir definitiv diesen Lebenswandel pflegten. Aber es war nicht so, dass da ein Haufen Leute mit grünem Schaum vorm Mund auf dem Boden herumkrochen.
Wir arbeiteten schließlich, weißt du? Doch das ging lange so weiter. Und Stevie hat sich darüber bereits geäußert, also werde ich nichts weiter ausplaudern, worüber sie nicht schon gesprochen hat. Erst lange nach RUMOURS lief es aus dem Ruder. Ich erinnere mich, dass wir zwei Jahre überhaupt nicht arbeiteten. Da weiß ich nicht mal mehr, was ich in der Zeit getan habe. Ich war auf jeden Fall der Partylöwe in der Band. Und ich würde mal sagen, dass Stevie mir diesbezüglich nicht weit hinterher war.

Fleetwood Mac Rumours

Deine goldene Regel war, nie etwas mit einer Bandkollegin anzufangen. Doch mit Stevie brachst du diese Regel.
Nun, das taten wir wohl alle. Deshalb fiel John mit RUMOURS dieser großartige Albumtitel ein. Er sagte:
„Das ist wie eine fucking Seifenoper“.

Im Wesentlichen hast du also über eure eigenen scheiternden Beziehungen geschrieben, oder?
Ich glaube, Lindsey sang den Text zu ›Go Your Own Way‹ im Studio erst kurz vor Erscheinen des Albums ein. Es gab davor einen anderen Text oder so.

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