Wirklich aufregende Worte über den Gitarrenmeister
Über Jimi Hendrix ist natürlich alles Wichtige längst gesagt. Gut. Dann können wir endlich dazu übergehen, die wirklich aufregenden Worte über den Gitarristen, Sänger, und Zerstörer von Hörgewohnheiten zu verlieren. Diesem Buch gelingt es. Zunächst klingt das so la la: kleines Bändchen von nur 96 Seiten aus einem, wenn auch beachtenswerten, doch weithin unbekannten Verlag, der zudem noch in der Pampa verortet ist. Meine bei Braunschweig ist der Sitz von Andreas Reiffers Familienbetrieb. Doch bereits der Einstieg lässt erahnen, dass der Autor Frank Schäfer hier das Duell aufgenommen hat: Wenn ich schon über so eine Größe schreibe, dann muss ich ihr auf Augenhöhe begegnen, diesen Kampfgeist atmet jede Zeile von „Being Jimi Hendrix“. Es beginnt mit Szenen in „Land-Rock-Discos“ wie Panopticum oder Schlucklum in Lucklum und einer Szene, die schildert, unter welchen Bedingungen noch in den 1980er Jahren die so genannte Black Music gehört wurde. Von dort aus geht es noch weiter zurück in die Zeit von Hendrix, doch auch hier bindet Frank Schäfer immer wieder ein, wie er Hendrix hört, wie seine Bekannten Hendrix erlebt haben. Und am Ende, nach dem Tod des Helden, liefert Schäfer abermals jede Menge Zeitkolorit, indem er den absurden Text von „Jimi, oh Jimi Hendrix“ abdruckt: der Versuch eines Pfarrers, den Drogenesser Hendrix post mortem in die Dienste der Drogenaufklärung einzugliedern. Ein kluges Stück Unterhaltung.