Zwischen dem gefeierten Debütalbum ANTHEM OF THE PEACEFUL ARMY und dem neuen THE BATTLE AT GARDEN’S GATE liegen gut zweieinhalb Jahre ausgiebigen Tourens und der erstaunlich rapide Aufstieg in die erste Liga der Rockmusik. Auf ihrer zweiten Platte haben sich Greta Van Fleet bedeutend weiterentwickelt. Sie kehren den allzu klassischen Rockriffs bewusst den Rücken und verflechten ihre zunehmend intensiver werdenden Arrangements mit kunstvoller Optik und gesellschaftlich relevanten Aussagen. Es wird deutlich, dass die vier jungen Männer aus dem beschaulichen Frankenmuth ihre Schwingen ausbreiten und den erdigen Rock’n’Roll ihrer Anfangstage zurücklassen wollen, um nach dem großen Mehr zu streben. Im Interview mit CLASSIC ROCK skizziert Drummer Danny diese Entwicklung nach und verrät, worin das Geheimnis von Greta Van Fleet begründet liegt.
Nach ›Age Of Man‹ haben wir auf dieser Platte nun ›Age Of Machine‹ mit einem sehr intensiven Text und Video. Wurde der Song durch die Gegenwart oder durch Sci-Fi-Dystopien inspiriert?
Als wir mit diesem Lied angefangen haben, hatten wir tatsächlich beide dieser Welten im Kopf. Der Grundgedanke kommt aber wohl eher von uns: Von unserer sehr behüteten Kindheit und wie wir dann plötzlich die Welt bereisen und all diese unterschiedlichen Dinge, Menschen und Orte sehen und treffen. Atemberaubend im guten wie im schlechten Sinne. Diesen Kulturschock konnten wir erst durch Musik verarbeiten und weißt du, das ist ein langer Song. Das nach unseren Maßstäben perfekte Arrangement hat uns manchmal echt Kopfzerbrechen bereitet. (lacht)
Früher meintet ihr, dass ihr keine politische Band seid. Durch gesellschaftskritische Songs wie eben ›Age Of Machine‹ könnte man anderes denken …
Das stimmt, wir selbst beschäftigen uns in unserem Alltag nicht allzu sehr mit Politik, deswegen sind wir auch keine politische Band. Aber natürlichkann man sich nicht vor den Dingen verschließen, die auf dieser Welt passieren und auch uns betreffen. Uns ist die Natur wichtig, unser Planet. Wir reisen so viel und sehen so vieles – wie beispielsweise diese ganzen Bohrplattformen in dem Video – das uns mit einem unguten Gefühl zurücklässt. Also ja, diese Dinge sind uns wichtig und fließen auch in unsere Musik mit ein.