Erbaulichkeit ist nicht unbedingt eines der Ziele dieser schwarzen Coming-Of-Age-Tragikomödie. Zumindest nicht die Art von vorbildlicher Heile Welt-Erbaulichkeit, die im Genre gerne vorherrscht, sondern eher eine Version, die nach Zigaretten, billigem Gras und noch billigerem Whiskey stinkt. Die Probleme des jungen TJ kann sein neuer Freund, der langhaarige Aussteiger Hesher (ein grandioser Joseph Gordon-Levitt) nicht beiseite räumen. Oder er hat jedenfalls nicht besonder viel Lust darauf. Dabei hätte TJ Hilfe bitter nötig, nachdem seine Mutter bei einem Autounfall ums Leben kam, der Vater (Rainn Wilson) schwer deppressiv ist, den ganzen Tag schläft und sich mit Tabletten zudröhnt und der Junge in der Schule regelmäßig schikaniert wird. Hesher interessiert sich nur marginal für TJs Schwierigkeiten und demoliert bzw. sprengt lieber fremdes Eigentum, benebelt sich die Sinne oder flirtet auf seine ganz spezielle Art mit Super-marktkassiererin Nicole (Natalie Portman), an die auch TJ selbst sein Herz verliert. Dann lehrt Hesher seinem Schützling doch die Rock’n’Roll-Lektion des Lebens: Just don’t give a fuck.