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In Memoriam: Peter Green

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In Memoriam: Peter Green

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Er war Sänger, Songwriter und einer der besten Bluesgitarristen, die Großbritannien je hervorgebracht hat. Wir blicken zurück auf das Leben und die Karriere des Mitbegründers von Fleetwood Mac.

Peter Green, eine der wahren Legenden des Bluesrock, verstarb letzten Juli im Alter von 73 Jahren. Der Gitarrist, Sänger, Mundharmonikaspieler und Songwriter, bekannt vor allem durch seine Zeit als Frontmann von Fleetwood Mac, die er 1967 gegründet hatte, ging friedlich im Schlaf von uns – auf den Tag genau fünf Monate, nachdem einige der größten Namen im Rock in London zusammengekommen waren, um auf der Bühne sein musikalisches Vermächtnis zu feiern. Und wie man es von der geheimnisvollsten Figur des gesamten Genres erwarten konnte, war er dort nicht anwesend.

Peter Allen Greenbaum wurde am 29. Oktober 1946 im Londoner East End in eine jüdische Familie geboren. Mit elf entdeckte er das Potenzial der Gitarre, kaufte seinem Bruder ein billiges Modell aus Spanien ab und wurde zu einem der besten und renommiertesten Musiker im britischen Bluesrock. Sein Aufstieg war kometenhaft. Mit 15 begann er, professionell zu spielen, zunächst als Bassist in frühen Bands wie Bobby Dennis And The Dominoes oder The Tridents, bevor er als Leadgitarrist bei Peter Bs Looners einstieg, der Band des späteren Camel-Stars Peter Bardens. Hier lernte er Schlagzeuger Mick Fleetwood kennen. Greens großer Durchbruch kam im Juli 1966. Nachdem er im Jahr zuvor bei John Mayall’s Bluesbreakers für Eric Clapton eingesprungen war, wurde er nun zu seinem dauerhaften Ersatz. Green nahm nur ein Album mit Mayall auf, A HARD ROAD von 1967, doch das war mehr als Beleg genug für sein außerordentliches Talent.

„In vielerlei Hinsicht brachte sich Peter in eine unmögliche Situation damit, den Platz von Clapton einzunehmen“, erinnert sich Greens langjähriger Fan und Freund, der einstige Whitesnake-Gitarrist Bernie Marsden. „Die allgemeine Reaktion war: ‚Wie hat John jemand so Guten gefunden?‘“

1967 stieg Green bei Mayall aus und nahm Fleetwood, damals ebenfalls ein Bluesbreaker, mit, um seine eigene Band zu gründen: Peter Green’s Fleetwood Mac, inklusive Gitarrist Jeremy Spencer und Bassist Bob Brunning. Lezterer wurde bald durch John McVie ersetzt, gleichermaßen aus Mayalls Gruppe, und der Name war mittlerweile zu Fleetwood Mac gekürzt worden. 1968 stieß noch ein weiterer Gitarrist dazu, Danny Kirwan.

Nach drei positiv aufgenommenen Studiowerken – FLEETWOOD MAC, MR. WONDERFUL (beide 1968) und THEN PLAY ON (1969) – sowie UK-Singlehits mit ›Black Magic Woman‹, ›Albatross‹, ›Man Of The World‹ und ›Oh Well‹ nahm die Band auf beiden Seiten des Atlantiks und darüber hinaus Fahrt auf und Green wurde weltweit als überragender Gitarrist gepriesen. Der spätere Aerosmith-Gitarrist Joe Perry sah Fleetwood Mac in der Peter-Green-Ära mehrmals in und nahe seiner Heimatstadt Boston, darunter ein sagenumwobener Auftritt bei der Boston Tea Party 1970, der für ein Livealbum aufgezeichnet wurde.

„Damals spielten Bands oft zweimal an einem Abend. Das erste Set war immer recht direkt, doch beim zweiten wurde dann mehr improvisiert und gejammt“, sagt er heute. „Ich will nicht respektlos den anderen gegenüber sein, sie hatten alle ihren Platz, doch Peter war etwas Besonderes – es war ganz eindeutig seine Band. Peter Spiel, vor allem auf den Instrumentals, war einfach fesselnd. B. B. King meinte mal, dass Peter der einzige Gitarrist sei, der ihn einschüchterte, und das sagt wohl wirklich alles. Mit seinem Vibrato und der Art, wie er Reverb einsetzte, konnte Peter in zwei oder drei Noten mehr ausdrücken als andere in einem ganzen Song. Die E-Gitarre war damals noch ein ziemlich neues Instrument und geniale Leute wie Peter experimentierten damit auf jede erdenkliche Art und Weise. Es war die Ära der Gitarrenhelden. Peter versuchte wirklich nicht, da irgendwie hineinzupassen, aber er wurde trotzdem zu einem.“

Green spielte nicht nur brillant Gitarre, sondern glänzte auch als Songwriter. ›Black Magic Woman‹ (später von Santana interpretiert) war ein Top-40-Hit und das sanfte Instrumental ›Albatross‹ führte Fleetwood Mac an die Spitze der britischen Charts. ›The Green Manalishi (With The Two Prong Crown)‹, ein weitere Top-10-Seller, war eine verstörende Meisterklasse in Sachen Licht und Dunkel, während der Text von ›Man Of The World‹ („There’s no one I’d rather be/I just wish that I’d never been born“) Greens innere Zerrissenheit auf den Punkt zu bringen schien. Er konsumierte mittlerweile LSD und zog sich von seinen Bandkollegen zurück. Die Geldsummen, die Fleetwood Mac einnahmen, bereiteten ihm schwerste Schuldgefühle.

Die Lage spitzte sich endgültig zu, als Green im März 1970 in einer Kommune in München LSD nahm und sich weigerte, sie wieder zu verlassen. Angeblich verschwand er für drei Tage und war nach seiner Rückkehr „anders“ als vorher. Tatsächlich sollte er nie wieder derselbe Mensch sein. „Mann, ich weiß nicht, was mit Peter passierte“, seufzt Perry, „aber seine Karriere zerfiel ebenso schnell, wie er sie aufgebaut hatte. Wir hofften alle, es würde nur ein vorübergehender Aussetzer sein, doch das war es leider nicht. Hätten sie es ge schafft, zusammenzubleiben, wären Peters Fleetwood Mac eine Weltklasse-Band geworden.“

Nach einem Auftritt am 20. Mai 1970 verließ Green, psychisch schwer angeschlagen, die Gruppe, die er gegründet hatte. Er wollte einen Großteil ihrer zukünftigen Einnahmen für wohltätige Zwecke spenden, doch der Rest der Band stellte sich dagegen. Nachdem Schizophrenie diagnostiziert wurde, verbrachte er Monate in psychiatrischen Einrichtungen, wo er mit Stromschlägen behandelt wurde. Er machte zwar weiterhin Musik nach seinen eigenen Regeln, beginnend mit dem experimentellen Solodebüt THE END OF THE GAME, doch er zog sich aus dem Rampenlicht zurück. Während Fleetwood Mac unter Mick Fleetwood zu globalen Megastars wurden, lebte Green in den 70ern und 80ern bei Verwandten oder allein in der Anonymität der Vorstadt.

1977 wurde er verhaftet, weil er seinen Buchhalter mit einer Schusswaffe bedroht hatte. Angeblich hatte er verlangt, keine Tantiemen mehr zu erhalten, doch die Umstände bleiben unklar. Im Januar 1978 heiratete er Jane Samuels und im selben Jahr kam ihre Tochter Rosebud zur Welt. 1979 ließen sie sich scheiden. Er hatte zudem einen Sohn, Liam Firlej. 1979 spielte Green auf Fleetwood Macs Album TUSK, wurde aber nicht genannt, zwei Jahre später war er auf zwei Stücken von Mick Fleetwoods Solowerk THE VISITOR zu hören. Gelegentlich war er auch als Sessionmusiker aktiv.

Obwohl er sich langsam von den Medikamenten entwöhnte, die ihn zuvor ins Koma befördert hatten, waren die 90er eine sehr schwer Zeit für Green. Gegen Ende des Jahrzehnts wurde er, ermutigt von Gitarrist und Sänger Nigel Watson, zum Teil der Splinter Group, neben der Rhythmussektion aus Schlagzeuger Cozy Powell und Bassist Neil Murray, der sich an Peter als „lustig, exzentrisch und oft ein bisschen rebellisch, aber auf sanftere Art als in seiner Jugend“ erinnert.

„Am Anfang war Peter sehr zurückhaltend, hatte wenig Kraft und Selbstbewusstsein. Die frühen Konzerte waren Lichtjahre entfernt von der Energie und dem Groove seiner Zeit bei Fleetwood Mac“, erinnert sich Murray heute. „Doch es erwies sich als positiv für sein Wohlbefinden und sein Gitarrenspiel, auf Tour zu gehen. Allerdings hatte er keinerlei Interesse daran, der Peter Green aus seiner Mac-Glanzzeit zu sein, was die Fans bisweilen enttäuschte.“

Dennoch gab es Abende, an denen die alte Magie wieder aufblitzte. „Auch wenn er nicht mehr die druckvolle Persönlichkeit von früher war, hatte er immer noch dieses scheinbar angeborene Gespür für den Blues in seinem Gesang und Spiel, und das hat man nun mal oder eben nicht. Das zeigte sich vielleicht subtiler als 30 Jahre zuvor, aber das ist nicht überraschend angesichts des Schadens, den seine psychischen Probleme, die starken Medikamente und die brutale Behandlung angerichtet hatten. Nach etwa fünf Jahren war es [2004] vorbei mit der Splinter Group. Vielleicht war man zu dem Schluss gekommen, dass der Druck, weiter aufzutreten und Platten aufzunehmen, nicht gut für ihn wäre.“ Überraschenderweise tourte er dann fünf Jahre später doch wieder, diesmal als Peter Green And Friends.

Der Kreis schloss sich gewissermaßen, als Green einmal mehr aus dem Schatten trat, um 1998 mit dem damaligen Line-up von Fleetwood Mac und den ehemaligen Mitgliedern Jeremy Spencer und Danny Kirwan in die Rock & Roll Hall Of Fame aufgenommen zu werden. Er ging sogar auf die Bühne, um gemeinsam mit Carlos Santana ›Black Magic Woman‹ zu spielen.

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2 Kommentare

  1. Peter Green war ein außergewöhnlicher, ja einer wenn nicht sogar der beste weiße Blues-Gitarrist und Song-Writer.
    Sein beseeltes Spiel, seine genialen Songs, der Sound seiner Les Paul waren einzigartig.
    R.I.P Mr. Peter Green

  2. Peter Green war einfach großartig, ich liebe sein Gitarrenspiel und seine Musik. Es ist einfach schade und traurig, dass ihm diese elende Schlampe, aus der Kommune 1 in München, das Leben mit LSD versaut hat. R.I.P. Peter❗️

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