Der deutsche Singer/Songwriter beweist internationales Americana-Format
Man muss sich einfach nur trauen. Das dachte sich wohl auch der in Wuppertal lebende Thorsten Willer, der seit 2020 unter dem Americana-tauglichen Namen Jack McBannon firmiert. Wie es im Plattentext heißt, hat er John Carter Cash, dem Grammy-prämierten Sohn des großen Johnny Cash, einen Brief und dazu einen Song seines letzten Albums geschickt. „Ein Schnellschuss“, wie er sagt. Doch der traf ins Schwarze. Denn es dauerte nicht lange, da kam auch schon die Antwort von John Carter Cash. Nach ein paar Zoom-Calls machte sich McBannon auf den Weg nach Tennessee, in das legendäre Cash Cabin Studio in Hendersonville. Resultat: das mit elf Liedern bestückte, von top Nashville-Session-Musikern eingespielte TENNESSEE. Carter Cash saß hinter dem Mischpult und verpasste dem Country-Freak aus Nordrhein-Westfalen einen organischen, international gültigen Americana-Sound. Wer Titel wie den hymnischen Country-Rock-Opener ›Back Then‹ hört, würde vermutlich jeden Betrag darauf wetten, dass hier ein uramerikanischer Musiker zu bestaunen ist. Das gilt noch mehr für Balladen wie ›The Only Rule‹, bei dem es sich Carter Cash nicht nehmen ließ, mit einzusteigen. Lediglich Beiwerk dagegen: der simple DreiAkkorde-Bluesrock von ›A Sinner’s Sin‹. Dafür muss man nicht nach Tennessee.
7 von 10 Punkten
Jack McBannon
TENNESSEE
MY REDEMPTION RECORDINGS/CARGO